Lufthansa hält inzwischen bereits mehr als 95 Prozent. | Weg frei für den Zwangsausschluss der Minderheitsaktionäre. | Wien. Bloß ein kleiner Teil der AUA befindet sich jetzt noch in Händen von Streubesitzaktionären. Damit ist die Deutsche Lufthansa, Europas größte Fluglinie, beinahe am Ziel, bei ihrer neuen Tochter künftig das alleinige Sagen zu haben.
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Mittlerweile hält die Kranich-Airline schon 95,4 Prozent an der AUA. Denn in der am Mittwoch abgelaufenen Nachfrist für die Annahme ihres Übernahmeofferts von 4,49 Euro je Aktie konnte die Lufthansa noch zusätzlich 8,9 Prozent der Anteile einsammeln. Zuvor waren beim Abschluss der Transaktion am 3. September bereits 86,5 Prozent (inklusive des großen Aktienpakets der Republik) an die Lufthansa übergegangen.
Die verbliebenen Minderheitsaktionäre der AUA können nun gegen eine angemessene Barabfindung aus dem Unternehmen hinausgedrängt werden (Squeeze-out). Die rechtlichen Voraussetzungen sind erfüllt, weil die Lufthansa die dafür notwendige 90-Prozent-Schwelle überschritten hat.
"Die nötigen Schritte für den Squeeze-out haben wir bereits eingeleitet", erklärte eine Sprecherin der Airline am Donnerstag. Der Abfindungspreis selbst werde unter dem Übernahmeangebot liegen.
"Die Tage sind gezählt"
Die Höhe der Zwangsabfindung wird gerade ermittelt. Sobald es darüber ein Gutachten gibt (das könnte bereits Ende September oder Anfang Oktober sein), kann die Lufthansa bei Austrian Airlines eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen, um den Squeeze-out zu beschließen. In Wiener Analysten-Kreisen wird damit für "Mitte bis Ende November" gerechnet. Alles Weitere wäre dann nur noch Formsache.
Anlegerschützer Wilhelm Rasinger ist überzeugt, dass die Lufthansa die AUA noch heuer von der Wiener Börse nehmen wird. "So wie ich die Deutschen kenne, läuft das bei ihnen im Stakkato-Stil ab." Bei der Lufthansa in Frankfurt wird nicht widersprochen: "Für die AUA sind die Tage an der Börse gezählt." Detail am Rande: Seit 1988 notiert sie da. Aus dem Leitindex ATX ist die AUA übrigens schon letzte Woche rausgefallen - wegen des geringen Streubesitzes.
ÖIAG-Aufsichtsrat tagt
Heute, Freitag, tagt der Aufsichtsrat der Staatsholding ÖIAG. Der massiv unter Beschuss stehende ÖIAG-Vorstand Peter Michaelis wird dabei über den Abschluss der AUA-Privatisierung berichten. Daneben wird sich Michaelis wegen der von der ÖIAG bezahlten Sonderseiten in der "Presse" wohl rechtfertigen müssen.