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Wien. Ist die Zeit der Akuttherapie vorüber, beginnt die Rückkehr in den Alltag. Bei vielen Erkrankungen, die einen Menschen im Lebens treffen, stellt dieser Weg kaum eine Hürde dar. Anders sieht dies bei Krebspatienten aus, wo es sich nach Abschluss der Therapien schlichtweg um einen Neuanfang des Lebens handelt. "Und plötzlich tauchen andere Fragen auf", schildert Wolfgang Hilbe, vom Zentrum für Onkologie und Hämatologie am Wiener Wilhelminenspital. Wie geht es weiter? Was kann ich tun, dass das nicht wiederkommt? Bin ich wirklich geheilt? Hinter all den Fragen stecke permanente Angst. Die Nachsorge wird damit sowohl für den Patienten als auch für das medizinische Team zur Herausforderung.
Kein Allgemeinrezept
Verschiedene Strukturen - neben der medizinischen Versorgung sind das auch die Angehörigen oder soziale Netzwerke wie Selbsthilfegruppen - stehen den Patienten hilfreich zur Seite. Die Nachsorge sei aufgrund der steigenden Therapieerfolge heute auch wichtiger denn je. Sie besteht aus Kontrollterminen, psychoonkologischen Einheiten und vor allem der Begleitung beziehungsweise der Reintegration in das Familien- und Berufsleben. Die meisten Krebspatienten wünschen sich den Alltag zurück, so Hilbe. Daher "müssen wir nicht schauen, dass wir die Menschen auf eine Weltreise bringen, sondern in den Alltag zurück". Angebote dazu gibt es viele, jedoch kein Allgemeinrezept. Besonders wichtig sei es, Fragen zu stellen, Kontakte zu suchen und zu ergründen, was einem selbst gut tut. Denn "so bunt die Menschen sind, so bunt sind auch die Konzepte, mit solch einem Schicksal zurecht zu kommen". Hilfestellung, den eigenen Weg zu finden, bietet am 10. Mai ab 16.30 Uhr der Info-Tag der Nachsorge im Wilhelminenspital.