Bessere Chancen durch die abgestimmte Anwendung alter und neuer Therapiemethoden.
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Wien. Schon heute werden in der Krebstherapie Behandlungsformen kombiniert - etwa Chemotherapie mit Strahlentherapie, Operation mit Strahlentherapie oder alle drei gemeinsam. Auch im Zusammenhang mit der neuen Immuntherapie, bei der das Abwehrsystem des Körpers gegen die Tumorzellen scharfgemacht wird, scheinen Kombinationstherapien von Vorteil zu sein, wie Studien immer deutlicher zeigen.
Die Behandlungen werden damit immer personalisierter. Ziel sei "die individuelle Therapie für den individuellen Patienten", betonte Wolfgang Loidl, Vorstand der Abteilung für Urologie im Ordensklinikum Linz, am Freitag zum Auftakt des dritten Jahreskongresses des Dachverbands der onkologisch tätigen Fachgesellschaften (Donko).
Heilungschancen, Überlebenszeit und Lebensqualität würden stetig steigen, erklärte der Experte. 80 Prozent der Behandlungen seien Kombinationstherapien. Ein Vorteil entstehe mitunter in dem Zusammenspiel von Immun- und Strahlentherapie, so der Radioonkologe Felix Sedlmayer vom Universitätsklinikum Salzburg, denn Strahlen hätten ebenso einen immunmodulatorischen Effekt, würden also auch das Abwehrsystem des Körpers ankurbeln.
Diese Effekte dürften allerdings nicht schlicht additiv zusammenwirken. Studien seien hier noch nötig. Positive Wirkungen gebe es zwar, dennoch seien zum Beispiel die Wechselwirkungen von Immun- und Strahlentherapie noch relativ wenig untersucht. Aussagekräftige Belege zu Langzeit-Nebenwirkungen fehlen daher noch. Eine mangelnde Finanzierungsfreudigkeit seitens der Pharmaindustrie auf dem Gebiet der Radiologie stelle sich dabei als Herausforderung dar, betonte Sedlmayer.