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Kreditvergabe wird zur rationalen Wissenschaft

Von Rosa Eder

Wirtschaft

Die "intuitive Kunst" der Kreditvergabe wird sich in Zukunft zu einer rationalen Wissenschaft wandeln, meint man in der Unternehmensberatung Booz Allen Hamilton. Die österreichischen Banken hätten in der letzten Zeit zwar brav ihre Hausaufgaben gemacht, das Kreditgeschäft sei aber nach wie vor verbesserungswürdig.


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Das gesamte Firmenkundengeschäft der Geldinstitute möge profitabel sein, der - nicht gesondert ausgewiesene - EVA (Economic Value Added = ökonomischer Mehrwert) im Kreditgeschäft sei aufgrund hoher Wertberichtigungen aber oft negativ, sagte Markus Lammer, Mitglied der Geschäftsleitung der Österreich-Niederlassung von Booz Allen Hamilton, gestern, Dienstag, vor Journalisten. Er schätzt den EVA der heimischen Banken auf -1% bis -1,5%.

Nachhaltiges Kreditrisikomanagement sei notwendig, um wieder ein positives ökonomisches Ergebnis mit der Kreditvergabe zu erreichen. Das "Bauchgefühl des Kreditdirektors" werde durch Ratingprozesse abgelöst.

Reiner Hoock, Vice President und Partner bei Booz Allen Hamilton, verwies darauf, dass in Deutschland Mitte 2004 die sogenannten "Mindestanforderungen an das Kreditgeschäft" (MaK) in Kraft treten. "Aus meiner Sicht werden die MaK auch in Österreich kommen", ist der Unternehmensberater überzeugt. Grundsätzlich hätten sich die österreichischen Banken 2002 aber besser geschlagen als die deutschen.