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Nun ist es schon wieder ein Weilchen her, dass Ewald Stadler das BZÖ als "Bienenzüchterverein Österreichs" denunzierte, ehe er selbst - die Wege des Herrn sind unergründlich - im Hauptberuf Imker wurde. Dass seine Rolle als apokalyptischer Reiter gegen die ins Zwielicht der Korruption gestellte Partei um Frank Stronach eine weitere Wandlung ausschließt, ist allerdings zu bedauern. Immerhin kennt sich der Mann mit dem "senilen Anbetungsverein", den er hinter Stronach erkennt, auch kraft seiner Überzeugung als Christ besser aus als mit der Herstellung von Honig.
BZÖ gegen Team Stronach, das hat den Glamour einer Begegnung zwischen Simmering und Kapfenberg, aber auch die Brutalität, die ihr Helmut Qualtinger unterstellte. "Es ist Krieg", umschrieb ein "ZIB 2"-Beitrag die Stimmung im Keller, und entsprechend vehement schoss Stadler als politischer Spatz aus einer Kanone von kompensationsbedingter Übergröße auf Neo-Stronachist Robert Lugar, vormals BZÖ.
Unter besonderer Berücksichtigung der Wörter "Grüß Gott", "Notariat" und "Strafanzeige" hieß es bald "komischer Trupp" und "Franz Strohsack", wobei die babylonische Namensverwirrung ("Wie heißen Sie aktuell?") Lugar zum Lugner machte und Stadler die "Parteifreundschaft" von einst zwischen "Sie" und "Du" irrlichtern ließ.
Die "Verzweiflung" jedenfalls, mit der Lugar Stadlers Auftritt erklärte, sprang auf den Beobachter über - so ungeniert wie der gemeine BZÖ-Mann ins Feindlager.