Wenn auch der Schnee noch nicht leise rieselt, weihnachtet es doch in den Supermärkten seit einigen Monaten schon sehr. Im Kampf der Schokolade-Giganten suchen die Hersteller Jahr für Jahr, einander mit neuen Produkten zu übertrumpfen.
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So bestehen etwa die "Maîtres Chocolatiers" von Lindt darauf, keine Nikoläuse, sondern "Santas" zu produzieren. Jedes Jahr versucht die Firma, mit einem speziellen Marketingthema - heuer ist es der "Schatz der Zaren" - Kunden anzulocken. "Wir versuchen, Geschichten zu erzählen", verweist ein Unternehmenssprecher gegenüber der "Wiener Zeitung" auf die hehren Interessen des Schokogiganten.
Auch die schelmische Frage, ob sich hinter dem hartnäckigen Gerücht, dass die übrig gebliebenen "Santas" zu Ostern zu Haserln eingeschmolzen werden, ein Fünkchen Wahrheit verbirgt, kann ihn nicht aus der Ruhe bringen. "Da müssten wir ja jeden Weihnachtsmann ausziehen, bevor wir ihn einschmelzen", schaudert er angesichts dieser Vorstellung. Nein, ausgediente "Santas" kommen karitativen Zwecken zu Gute.
Innovative Plüschkuh
Von den Verlockungen der Firma Lindt und Sprüngli fühlt sich Kraft Jacobs Suchard keineswegs bedroht. Im Gegenteil, mit 80 Mio. Milka-
Tafeln und 3 Mio. Nikolos, die man im Vorjahr verkauft haben will, sieht sich der Konzern als österreichischer Marktführer. Um noch mehr Kunden anzulocken, gibt es auch heuer neue Produkte: U.a. eine lila Plüschkuh oder eine Milka-Weihnachtstasse. Obgleich bereits im August in manchen Regalen schwitzende Schoko-Nikolos anzutreffen waren, versichert Milka, erst im September mit der Auslieferung begonnen zu haben.
So wie der Schweizer Konkurrent Milka setzt auch der Familienbetrieb Hauswirth in Kittsee auf traditionelle Schokolade-Bischöfe statt moderner Santas. Pro Jahr verarbeitet die Fabrik etwa 2.000 Tonnen Schokolade. In der (Vor-)Weihnachtszeit springen dort 12 Mio. Nikolos vom Laufband und begeben sich auf ihre weite Reise - manche schaffen es als Exportartikel sogar bis nach Australien.