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"Unterhaltsame Förstersaga, tragische Kriegsfolgen und der Mythos des Malers" - unterschiedslos reihte die Männerstimme aus dem Off am Montagabend die Höhepunkte des Programms aneinander. Und um 20.15 Uhr folgte denn in ORF 2 auch "Forsthaus Falkenau", während in "Treffpunkt Kultur" um 22.30 Uhr van Goghs Mythos beschworen wurde.
Zwischen Försterglück und Künstlertragik kam der Irak-Krieg zur Sprache: "Thema" um 21.05 Uhr porträtierte Eva Maria Hobiger, die in einem Spital in Basra krebskranke Kinder behandelt. Nachdrücklich beschrieb die österreichische Ärztin, dass alle Heilungschancen durch den Krieg zunichte gemacht werden. "Man kann das nicht schweigend hinnehmen", sagte sie und erzählte, ein irakischer Freund habe sie gefragt, wie es mit der westlichen Demokratie bestellt sei, wenn ein Krieg, der von den Völkern der Welt mehrheitlich nicht unterstützt werde, dennoch angeordnet werden könne.
Angesichts solcher Berichte könnte einem der Spaß an Sendungen wie "Fortshaus Falkenau" vergehen. Aber natürlich werden sie nicht aus aktuellem Anlass gestrichen. Das Fernsehen ist wie das Leben: es geht weiter. Frank Elstner, Moderator und Quizmaster, meinte in der Talkshow "Beckmann" (ARD) am späten Montagabend, man brauche auf Unterhaltungssendungen nicht zu verzichten, wichtig sei nur, dass die Kriegsberichterstattung selbst kein Unterhaltungsprogramm werde. Diesen realistisch klugen Worten ist eigentlich nichts hinzuzufügen.