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Krise zwischen Venezuela und Spanien um Mordpläne

Von Rainer Mayerhofer

Politik

ETA und Farc sollen gemeinsam Anschlag auf Präsident Uribe geplant haben. | Wien/Madrid. Zwischen Venezuela und Spanien bahnt sich ein schwerer diplomatischer Konflikt an, nachdem der spanische Richter Eloy Velasco sechs Mitglieder der baskischen Terrororganisation ETA und sieben der kolumbianischen Guerillaorganisation Farc angeklagt hat, den Mord an mehreren kolumbianischen Persönlichkeiten - darunter Präsident Alvaro Uribe und sein Vorgänger Hector Pastrana - in Spanien geplant zu haben.


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Eine der Schlüsselfiguren dabei soll Arturo Cubillas Fontan gewesen sein, ein hoher Funktionär des venezolanischen Landwirtschaftsministeriums, der als ETA-Verantwortlicher für Lateinamerika für die Zusammenarbeit mit der Farc zuständig gewesen sein soll. Der ETA-Mann Cubillas, der mit einer Venezolanerin verheiratet ist und deshalb nicht an Spanien ausgeliefert wird, lebt seit 1989 in Venezuela und arbeitet seit 2005 für die Regierung von Hugo Chavez. Cubillas soll Ausbildungskurse für ETA- und Farc-Terroristen im venezolanischen Urwald organisiert haben, venezolanische Militärs sollen die Teilnehmer dieser Kurse befördert haben.

Die spanische Justiz bezieht einen Großteil ihrer Informationen aus Dokumenten, die man bei Farc-Chef Raul Reyes gefunden hat, der am 1. März 2008 bei einem Gefecht mit kolumbianischen Soldaten im ecuadorianischen Grenzgebiet getötet wurde.

Chavez weist alle Vorwürfe zurück

Nachdem der spanische Außenminister Miguel Angel Moratinos den venezolanischen Präsidenten Hugo Chavez in einem Telefonat um eine Erklärung der Vorwürfe gebeten hat, wies dieser die Vorwürfe entschieden zurück. Seine Regierung unterstütze weder die ETA noch die Farc-Guerilla. Die Anschuldigungen des spanischen Richters wurden von der venezolanischen Regierung als "infam" und "unannehmbar" zurückgewiesen.