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Krisenstimmung um Europas Raketen

Von Georg Friesenbichler

Europaarchiv

Paris - Zu einer Krisensitzung kommen heute die für die Raumfahrt zuständigen Minister der EU in Paris zusammen. Es geht vor allem um die Zukunft der Ariane-Trägerrakete. Eng damit verbunden ist aber auch das projektierte europäische Satelliten-Navigationssystem "Galileo", für das am Montag beim ESA-Ministerrat grünes Licht gegeben wurde.


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Im Dezember 2002 kam es auf dem europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana zu einem Fehlstart: Die neue Trägerrakete Ariana-5-plus musste nach dem Abheben gesprengt werden. Nicht genug damit, bringt auch der drastische Rückgang des Geschäftes mit Telekommunikationssatelliten das Ariane-Programm in die tiefroten Zahlen. Dementsprechend fordert die Europäische Weltraumagentur ESA nicht nur ein Aufstockung der nationalen ESA-Beiträge, sondern auch eine garantierte Zahl von Raketenstarts pro Jahr. Dazu sollen auch die vorgesehenen 30 "Galileo"-Satelliten beitragen.

Just dieses Vorhaben, eine Konkurrenz für das amerikanische GPS-System, hatte aber gleichfalls eine Krise zu überstehen, weil sich die teilnehmenden Länder um die Finanzierung stritten. Montag haben nun die EU-Forschungsminister grünes Licht für das Projekt gegeben. Die Kosten von 1,1 Mrd. Euro sollen je zur Hälfte aus dem Etat der ESA und aus dem EU-Haushalt kommen, hieß es aus Paris.

Europa erhofft sich vom "Galileo"-System 100.000 neue Arbeitsplätze und mehr Unabhängigkeit gegenüber den USA. Spätestens 2008 müsste es funktionsfähig sein, denn in diesem Jahr kommt eine verbesserte Version des US-Konkurrenten "Global Positioning System" (GPS) auf den Markt. Die ersten Satelliten sollen, wenn alles klappt, 2005 ins All fliegen.