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Kritik an E-Card in Wien

Von Ina Weber

Politik

Bis gestern, Mittwoch, haben 100.000 Personen in Simmering und Favoriten die E-Card erhalten. Kommenden Montag beginnt - mit zweiwöchiger Verzögerung - die Ausstattung der Wiener Ordinationen mit Lesegeräten.


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"85 Prozent der Ärzte sind nach einer aktuellen Umfrage mit der E-Card zufrieden", freute sich Volker Schörghofer, der stv. Direktor des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger, am Mittwoch bei einer Präsentation in Wien. Die E-Card sei jederzeit verfügbar und unbegrenzt gültig. Auch für Ärzte gebe es positive Seiten. So entfalle etwa das Einheben eines Einsatzes für den Krankenschein bei Patienten, die ihren Schein nicht mitbringen. Für den Präsidenten der Wiener Ärztekammer, Walter Dorner, sind jedoch noch nicht alle Bedenken ausgeräumt. Der Arzt komme jedenfalls nicht auf seine Rechnung, versicherte er. "Ich verstehe nicht, warum man das ohne Rücksichte auf die Erkenntnisse aus dem Probebetrieb mit Hudelei über die Bühne bringt." Auf die Ärzte kämen durch die E-Card mehr Kosten und mehr Administration zu, sagte Dorner. Zwischen 2.000 und 7.000 Euro müsse ein Arzt selbst in seine EDV-Adaptierung investieren. Trotz Vorbehalten wolle man jedoch alles daran setzen, der E-Card zum Erfolg zu verhelfen.

So haben die Wiener Ärztekammer, der Hauptverband und die Wiener Gebietskrankenkasse eine Sonderregelung für Wien erwirkt: All jene Patienten, die bereits über eine Karte verfügen, können auch zu jenen Ärzten gehen, die noch nicht an das System angeschlossen sind. Dieser stellt dann einen Ersatzkrankenschein aus.