Kroatien hat am Sonntag der Befreiung des Konzentrationslagers (KZ) Jasenovac vor 60 Jahren gedacht. Das KZ rund 100 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Zagreb am Ufer des Sava-Flusses gilt als eines der größten Vernichtungslager während des Zweiten Weltkrieges und wird daher auch als "Balkan-Auschwitz" bezeichnet.
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Kroatien hat am Sonntag der Befreiung des Konzentrationslagers (KZ) Jasenovac vor 60 Jahren gedacht. Das KZ rund 100 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Zagreb am Ufer des Sava-Flusses gilt als eines der größten Vernichtungslager während des Zweiten Weltkrieges und wird daher auch als "Balkan-Auschwitz" bezeichnet. Der kroatische Regierungschef Ivo Sanader hat bei der Gedenkfeier gemeinsam mit Überlebenden mit einem Kranz an das Lager erinnert.
Am 22. April 1945 waren kurz vor der Befreiung die letzten noch verbliebenen 600 Gefangenen ausgebrochen. Nur 120 von ihnen überlebten diesen Ausbruchversuch. Das KZ war 1941 vom faschistischen kroatischen Ustasa-Staat errichtet worden, der vom Wohlwollen Hitler-Deutschlands abhängig war. In dem Lager wurden vor allem Serben umgebracht, aber auch Juden, Sinti und Roma gehörten zu den Opfern.
Über die Zahl der Getöteten gibt es ganz unterschiedliche Angaben. Während die serbischen Behörden von wenigstens 300.000 Toten ausgehen, hatte der frühere kroatische Präsident Franjo Tudjman von 40.000 gesprochen. Heute wird die Zahl der Ermordeten von den Kroaten mit 80.000 bis 100.000 angegeben.