"Können mit einigen Mitgliedsstaaten leicht mithalten." | Zagreb. In Kroatien lässt man sich keine Gelegenheit entgehen, Werbung für einen raschen Beitritt des Landes zur Europäischen Union zu machen. Die Nationalbank in Zagreb stellt hier keine Ausnahme dar: Bei einer Präsentation vor österreichischen Journalisten am Dienstag wurden die volkswirtschaftlichen Daten und Strukturen des Balkanstaates mehrheitlich in eine Richtung interpretiert: Kroatien sei EU-fit.
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So würden etwa Vermögenswerte und Kredite bereits in Euro ausgezeichnet. Außerdem entsprächen die Instrumente der Nationalbank zur Steuerung des Geldmarkts weitgehend denen der Europäischen Zentralbank, erklärt Igor Ljubaj, einer der beiden jungen Volkswirte, die sich an diesem Tag um die ausländische Gäste kümmern.
Ljubaj und sein Kollege Josip Funda stehen im Auftreten westlichen Bankern um nichts nach - und sie deuten an, wohin aus ihrer Sicht die Reise Kroatiens gehen sollte: Im Vergleich mit bereits zur EU beigetretenen Staaten liege das Land - etwa mit einer Inflationsrate von 3,2 Prozent im Jahr 2006 - "sehr gut". Auch beim Wirtschaftswachstum könne man leicht mithalten: Heuer werde das Bruttoinlandsprodukt um 6,8 Prozent zulegen. Laut Funda könnte das sogar noch mehr sein, wäre Kroatien schon Teil der EU.
Wirtschaftsbeziehungen
Dabei verwundert es nicht, dass man im - sonst eher abweisend wirkenden - Gebäude der Nationalbank keine Mühen scheut, den Besuchern ihren Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen: Erst nach einem langen Hin und Her hat die EU 2005 Beitrittsverhandlungen mit Kroatien eröffnet. Österreich gilt dabei als starker Befürworter einer Aufnahme in die Union. Dass Kroatien als Expansionsziel österreichischer Unternehmen hoch im Kurs steht, beweist die Investmentsparte der Volksbank. Sie hat vor kurzem in Zagreb eine eigene Tochtergesellschaft gegründet. Seite 27