Die ersten Briefe an NS-Opfer ab 15. Dezember. | Wien.An der Rechtssicherheit, die für Auszahlungen aus dem Entschädigungsfonds für NS-Opfer Voraussetzung war, gibt es nun nichts mehr zu rütteln. Sie wird am 13. Dezember offiziell per Bundesgesetzblatt erklärt, berichtete Nationalratspräsident Andreas Khol am Freitag. Am 15. Dezember wird das Kuratorium des Fonds grünes Licht geben und damit werden die ersten Briefe an die Geschädigten gesendet, die diese nur noch bestätigen müssen. Rechne man den Postweg dazu, könne mit den Auszahlungen für die bereits bewilligten rund 2700 von 19.300 Anträgen zwischen Weihachten und Silvester begonnen werden. "Ein krönender Abschluss am Schluss des Gedankenjahres", freut sich Khol.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 18 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Dagmar Ostermann ist unter den Antragstellern, die noch heuer ein Vorauszahlung bekommen werden. Sie ist am 6. Dezember 85 geworden. Sie habe schon gar nicht mehr damit gerechnet, sagte sie zur "Wiener Zeitung". Ihr Vater wurde 1944 in Theresienstadt vergast. Sie selbst durfte als damals 18-jährige nicht mehr in die Schule gehen und kam 1942 nach Ausschwitz. Wiedergutmachen könne man nichts, aber über eine Entschädigung sei sie sehr glücklich.
1200 bis 1500 Vorauszahlungen monatlich sollen folgen. Für liquidierte Betriebe und Immobilien werden fürs erste zehn Prozent, für Versicherungspolizzen und berufsbezogene Verluste 15 Prozent ausgezahlt.