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Kulissenschieber der Kulturpolitik

Von Judith Belfkih

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Was hinter den Kulissen geschieht, weiß man ja nie. Wie diese Kulissen selbst jedoch aussehen, macht dennoch einen Unterschied. Etwa bei der Bestellung von Direktorinnen oder Intendanten.


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Man schreibt eine Stelle zwar öffentlich aus, berät sich dann jedoch im Geheimen, zieht in Einzelgesprächen Experten zu Rate. Lässt alles eine Weile ruhen, trifft dann alleine eine Entscheidung und zaubert unverhofft eine fertige Lösung hervor. Definitiv eine Möglichkeit des Bestellverfahrens. Vor allem in Wien sehr beliebt. Eine Stelle gar nicht erst auszuschreiben und den oder die Amtsinhaber einfach zu verlängern, eine zweite und nicht immer die schlechteste Variante.

Bei der Bestellung von Florian Schulz als Intendanten des Stadttheaters Klagenfurt hat sich die Kulturpolitik für eine dritte Lösung entscheiden. Ausschreibung, Bestellung einer hochrangigen Expertenkommission, Information nach jedem Durchgang und ein offiziell angekündigtes Entscheidungswochenende.

Ob die letztere, definitiv demokratischere Vorgehensweise Lösungen hervorbringt, die unter dem Stichwort kleinster gemeinsamer Nenner laufen, wird zumindest in Klagenfurt die nähere Zukunft weisen.

Was hinter den Kulissen geschieht, weiß man natürlich nie. Manchmal ist man schon glücklich, wenn die Kulisse stimmt. Und man sich mit seriösen Argumenten im schönen Schein der Transparenz sonnen kann.

Siehe auch:Liebe auf den ersten Blick