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Kultur im Glück

Von István Orbán

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Vor einer Woche schrieb ich an dieser Stelle über den letzten montäglichen Fernseh-2-"Treffpunkt Kultur" mit Karin Resetarits als Moderatorin. Heute sei hier über die erste Sendung unter der

Leitung von Barbara Rett die Rede. Die Rede aber sei nicht über das Was ("Treffpunkt Kultur" ist nach wie vor ein aktuelles Kulturmagazin, und eventuelle Akzentverschiebungen werden wir erst im Laufe

der Zeit merken), sondern über das Wie; denn da sind die Unterschiede augenscheinlich.

Was auffällt: Barbara Rett nimmt sich zurück. Sie ist präsent, aber nicht im Vordergrund. Nicht sie ist Hauptsache, sondern der Beitrag, den sie ankündigt, das Thema, über das sie spricht. Besonders

augen- und ohrenfällig war das bei den beiden Studiogesprächen. Zunächst diskutieren Andreas Mölzer (FPÖ-Denker) und Johann Kresnik (Choreograph und Regisseur) Kärntner Kultur-Perspektiven unter

einer Haider-Landesregierung, recht kontrovers, wie man sich vorstellen kann. Frau Rett leitete und lenkte das Gespräch, fiel nicht ins Wort, griff dennoch im Bedarfsfall konsequent ein und durch ·

sie moderierte im Wortsinne, auch die Diskutierer. Später führte sie ein Gespräch mit dem holländischen Erfolgsautor Harry Mulisch · kompetent, zugewandt, interessiert, informiert. Ein Labsal.

Ich verhehle nicht, daß ich den Wechsel zu Barbara Rett für eine sehr glückliche Entscheidung halte und begrüße. Er (der Wechsel) und sie (Frau Rett) tun der Sendung gut; und · nebenbei · auch mir.