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In Norwegen werden die Wahlberechtigten ab Beginn nächsten Jahres die Möglichkeit haben, ihre Stimmen in Shell-Tankstellen und Supermärkten abzugeben. Wie die "Wiener Zeitung" im direkten Gespräch mit der Norwegischen Botschaft erfuhr, sind davon aber nur die Briefwähler betroffen. Bisher war es in Norwegen üblich, dass die Wähler auch in Postämtern ihrer staatsbürgerlichen Pflicht nachkommen konnten. Da nun im Zuge einer Reorganisation der Post viele Ämter geschlossen werden, entschied man sich für diese Ausweitung der Möglichkeiten zur Stimmabgabe. Ein zusätzliches Service am Bürger, da die Wahlen in Norwegen - ähnlich wie in den USA - an einem normalen Arbeitstag erfolgen. Um eine gezielte Aktion zur Hebung der Wahlbeteiligung handelt es sich bei dieser Privatisierung der Wahllokale allerdings nicht, wie die Norwegische Botschaft in Wien versichert: Die ist in dem EU-skeptischen Land traditionell hoch. Beim Referendum zum Beitritt Norwegens zur Union waren 88,6 Prozent der Norweger zu den Urnen geschritten.
Tankstellenbesitzer und Lebensmittelketten erwarten sich von der neuen Lösung indes ein deutliches Umsatzplus.