In wirtschaftlich schwierigen Zeiten sind Unternehmen darauf bedacht, ihre Mittel und Ressourcen noch effizienter einzusetzen, um trotz widriger Bedingungen erfolgreich zu sein und im besten Fall auch noch Marktanteile zu gewinnen. Ein Erfolgsfaktor dafür ist das Prozessmanagement, das in den vergangenen Jahren auch in den Unternehmen im deutschsprachigen Raum an Bedeutung gewonnen hat.
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"Wie organisiert man etwas, damit es optimal abläuft", liefert Karl W. Wagner im Gespräch mit der "Wiener Zeitung" eine Kurzbeschreibung für den Begriff "Prozessmanagement". Wagner ist Experte für "Prozessorientiertes Qualitätsmanagement", unterrichtet als Lektor an der Technischen Universität Wien und der Donauuniversität Krems und ist Vorstand der im Mai gegründeten "Gesellschaft für Prozessmanagement".
"Denken Sie an einen Staffellauf - je besser die Staffelübergabe funktioniert, desto besser schneidet die Mannschaft ab", zieht Wagner einen sportlichen Vergleich. Auch im Unternehmen komme es wesentlich auf die Übergaben an, um "schnittstellenminimale Ablauforganisation zu schaffen".
Das übergeordnet Ziel sei die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens, durch Kostenreduktion und/oder durch Steigerung der Produktivität. Dabei gehe es nicht um Personalabbau, sondern um die Vermeidung von Zweigleisigkeiten, die sinnvolle Umverteilung von Aufgaben - also etwa eine Entlastung von überlasteten Mitarbeitern oder die Konzentration auf die Kernaufgaben. Messbar werde der Erfolg zum Beispiel durch niedrigere Verwaltungskosten, bessere Termineinhaltung, weniger Produktfehler und mehr Kundenzufriedenheit. Im Mittelpunkt der Bestrebungen müsse schließlich immer der Kunde stehen, so Wagner.
Bei den meisten großen Unternehmen ist Prozessmanagement eine Selbstverständlichkeit, aber auch immer mehr mittelständische Unternehmen würden die Chance zu Verbesserung ihrer Unternehmensprozesse erkennen, so Wagner. Die Umsetzung des Prozessmanagement erfolge meist durch unternehmensinterene Experten oder mit Unterstützung von externen Beratern. Ausbildungen zum Prozessmanager bieten u.a. die Donauuniversität Krems, Fachhochschulen, die Österreichische Vereinigung für Qualitätssicherung und das Wifi.
Kontakt: Gesellschaft für Prozessmanagement, Tel.: 01/367 08 10, http://www.prozesse.at
Konferenz-Tipp:
"ProcessWorld Europe 2003"
Konferenz & Ausstellung, 25.-27. Juni 2003- Bonn: Prozessorientierte Anwendungen und Architekturen auf dem Prüfstand des Return on Investment (ROI). http://www.ids-scheer.com/processworld