Österreich hat im Jahr 2002 zum ersten Mal einen Außenhandelsüberschuss erzielt, da die Exporte stärker als die Importe zulegen konnten. "Wir wollen dieses Kunststück heuer wiederholen", sagte Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl gestern, Dienstag, in einer Pressekonferenz anlässlich des ersten österreichischen Exporttages.
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Im ersten Quartal 2003 wuchsen die österreichischen Ausfuhren um 2,8% auf 19,36 Mrd. Euro, die Importe stiegen um 1,7% auf 19,43 Mrd.
Die Wirtschaftsforscher sehen für 2003 ein Wachstum der Exporte um durchschnittlich 2% voraus, "unser Ziel ist es, diese Prognosen zu übertreffen", so Leitl. Der Export werde auch heuer wieder der "Retter" der Konjunktur sein - vorausgesetzt, es treten keine unvorhergesehenen Krisen ein. Der Optimismus der Wirtschaftskammer beruht auf Umfragen der Außenwirtschaft Österrreich (AWO), die jährlich rund 500.000 Geschäftsfälle abwickelt. Heuer stehen der AWO für ihre Aktivitäten 25 Mill. Euro zur Verfügung. Österreichs Exporteure sollen auf Zukunftsmärkten noch stärker in Erscheinung treten, gab Leitl das Programm vor. Dazu zähle die Wirtschaftskammer insbesondere die EU-Erweiterungsländer, aber auch China. In den USA sei trotz des starken Euros der befürchtete Einbruch bei den Exporten nicht eingetreten, berichtete AWO-Leiter Walter Koren. Einen "Sympathiebonus" habe Österreich in Russland und im Nahen Osten. Diesen gelte es zu nutzen. "Wir können die Größe des Welthandels-Kuchens nicht beeinflussen, den Anteil Österreichs jedoch schon", betonte Koren.
Mit 11,7 Mrd. Euro gingen in den ersten drei Monaten dieses Jahres 60,3% der österreichischen Exporte in EU-Länder. Die zweitwichtigste Region waren die Staaten Mittel- und Osteuropas (MOEL), auf die fast 3 Mrd. Euro oder 115,4% entfielen. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Importen: Von den gesamten Einfuhren kamen 12,7 Mrd. Euro oder 65,2% aus der EU und 2,3 Mrd. Euro oder 11,9% aus MOEL.
Die Zusammenarbeit mit dem Leiter der neugegründeteten Stabstelle für Strategische Außenwirtschaft im Wirtschaftsministerium, Franz Ceska, gestalte sich gut, sagte Koren auf Anfrage der "Wiener Zeitung". Es habe schon mehrere Gespräche gegeben. Wie berichtet, wird Ceska unter anderem die Besuche österreichischer Spitzenrepräsentanten im Ausland koordinieren.