SPÖ ist ÖVP-Modell zu eng gestrickt. | Wien. Obwohl eine interministerielle Arbeitsgruppe der Koalition bis September einen Entwurf für einen Papa-Monat ausarbeiten soll, ist darüber innerhalb der Regierung noch längst nicht das letzte Wort gesprochen.
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Geht es nach ÖVP-Staatssekretärin Christine Marek, sollte man zuerst einmal die Auswirkungen des Kindergelds Neu, das ja erst seit Jahresbeginn gilt, abwarten. Denn in der dritten Variante (15+3 Monate, 800 Euro) sei der Väteranteil schon bei 10 Prozent.
Marek hat als Alternative zum Papa-Monat einerseits vorgeschlagen, Vätern einen Rechtsanspruch auf Urlaub zu gewähren, und andererseits die Pflegefreistellung auch für jene Partner zu ermöglichen, die nach einer Scheidung die gemeinsame Obsorge für das Kind haben.
SPÖ-Familiensprecherin Andrea Kuntzl gehen Mareks Vorschläge zu wenig weit. "Es geht beim Papa-Monat um ein zusätzliches Angebot, um einen neugeschaffenen Freistellungsanspruch", sagt Kuntzl zur "Wiener Zeitung". Die Pflegefreistellung kann derzeit von jenen Eltern (je zwei Wochen/Jahr) wahrgenommen werden, die mit dem Kind im gemeinsamen Haushalt leben - bis zum 12. Lebensjahr des Kindes.
"Das Thema Pflegefreistellung sollte man angehen", sagt Kuntzl, "aber richtig". Sie will eine Pflegefreistellung auch für jene Eltern, die keine gemeinsame Obsorge haben - allerdings an die Zustimmung desjenigen gebunden, der mit dem Kind lebt. Die Kinder hätten ein Recht auf beide Eltern. Kuntzl fordert darüber hinaus, dass Eltern auch eine Pflegefreistellung bekommen, wenn ihre Kinder im Spital sind.