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Kurden protestieren zu Neujahr

Von WZ Online

Europaarchiv

Hunderttausende Kurden haben am Sonntag in mehreren Städten der Türkei ihr Neujahrsfest Newroz gefeiert. Unter einem Großaufgebot an Sicherheitskräften skandierte eine Menge in der südosttürkischen Stadt Diyarbakir mit Bezug auf die Kurdische Arbeiterpartei (PKK) und deren inhaftierten Chef Abdullah Öcalan: "Es lebe Öcalan, es lebe die PKK, es lebe Newroz", wie ein AFP-Journalist berichtete.


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Mehrere zehntausend Menschen versammelten sich in der Stadt und trugen die Farben der PKK-Rebellen grün, rot und gelb zur Schau.

Mit Steinen, Stöcken und Molotowcocktails bewaffnete Demonstranten lieferten sich am Abend im überwiegend von Kurden bewohnten Diyarbakir Auseinandersetzungen mit den Ordnungskräften, die Tränengas und Wasserwerfer einsetzten. Mehrere Menschen wurden festgenommen. Auch in anderen Städten im Südosten der Türkei kam es zu Zusammenstößen und Festnahmen.

In Istanbul dagegen gab es keine Zwischenfälle. Dort feierten Zehntausende Menschen friedlich das Neujahrsfest.

Politiker der BDP-Partei, der wichtigsten pro-kurdischen Partei in der Türkei, forderten die Regierung auf, die Vorschläge Öcalans zu berücksichtigen, um die Kurdenfrage zu lösen

Die Kurden nehmen das Neujahrsfest regelmäßig zum Anlass, mehr Rechte für ihr Volk einzufordern und der PKK ihre Unterstützung auszusprechen. Dabei kommt es immer wieder zu Zwischenfällen. Mit 50 von Sicherheitskräften getöteten Demonstranten ereignete sich 1992 das bisher blutigste Newroz-Fest.

(APA)