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Kurs der BA-Aktien gedrückt

Von Brigitte Pechar, Alpbach

Wirtschaft

Der Kursverfall der Bank Austria an der Wiener Börse sei einerseits auf die Krise in Rußland, anderseits auf die Diskussion um eine mögliche Verwicklung der Tochter CA in die Nazigold-Affäre | zurückzuführen, erklärte Bank Austria Vorstand Heinz Gehl gestern der "Wiener Zeitung".


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Die BA-Gruppe werde sich dieser Diskussion nicht entziehen. Bereits nächste Woche sollen die Gespräche zwischen Vertretern der Sammelkläger und der CA beginnen. Im Zuge der Aufarbeitung werde

einer Historikerkommission · deren Zusammensetzung noch nicht bestimmt ist · der Zugang zu den "Papierlagern" der CA ermöglicht werden, betonte Gehl. Die CA habe nichts zu verbergen. Es handle sich

aber nicht um ein Archiv, wie Gehl ausdrücklich betonte, in dem Ein- und Ausgänge aufgelistet seien, sondern lediglich um ein Papierlager.

Die CA habe mit der Nazigold-Affäre nur insoferne zu tun, als sie für die Deutsche Bank, deren Filiale sie in der Zeit des Zweiten Weltkrieges war, Gold jeglicher Herkunft zu verbringen hatte. Es

ging überwiegend um Geldtransporte zwischen Berlin und Wien, Wien und Sofia und Wien und Istanbul. Wien sei als Filiale für diese Transporte eingesetzt worden. Es handle sich demnach um eine rein

logistische Frage, sagte Gehl.

Was Rußland betreffe, sei das Obligo der Bank Austria gemessen an ihrer Bilanzsumme von 1.600 Mrd. Schilling in einer Balance. Internationale Banken merkten durch die Krise der Märkte in Fernost und

Rußland jedenfalls eine "vorübergehende Nachdenklichkeit der Investoren". Er zweifle aber nicht daran, daß die Kursprognose für die Bank Austria Stammaktien · "in Kenntnis der Fundamentaldaten des

Institutes" · bei 2.000 Schilling mittelfristig aufrecht bleibe, betonte Gehl. Gestern schloß Bank Austria Stamm mit einem Kurs von 760 (nach 811,70) Schilling.