Brüssel. Die berühmten langen Kontonummer, die die EU-Kommission verpflichtend einführen möchte, werden vielleicht doch nicht so bald zur verpflichtenden Schreibübung bei Überweisungen. Die EU will Deutschland beim Umstellungstermin entgegenkommen.
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"Wir werden den Bedenken der Gesprächspartner Rechnung tragen, um einen reibungslosen Übergang auf die neuen Kontonummern zu ermöglichen", hieß es aus Brüssel. Berlin wehrt sich gegen die EU-Pläne und verlangt, dass deutsche Bankkunden ihre bisherigen Kontonummern behalten dürfen.
Brüssel arbeitet derzeit an einem Vorschlag, der ein gesetzliches Datum zum Umstieg auf das europäische Zahlungsverkehrssystem Sepa setzt. Spätestens von 2013 an sollen auch im innerstaatlichen Zahlungsverkehr die alten, nationalen Nummern nicht mehr gelten. Für jede Überweisung innerhalb der EU sollen Kunden dann eine 22-stellige Kontonummer (IBAN) und eine elfstellige Bankleitzahl (BIC) verwenden. "Unsere Auffassung, dass eine bindende Frist gesetzt werden sollte, hat sich nicht verändert", betonte die Kommissionsbeamtin.
Den entsprechenden Entwurf will die Brüsseler Behörde im Herbst vorstellen. In diesem frühen Stadium des Gesetzgebungsprozesses hört die Kommission routinemäßig Experten an. Der Textentwurf ist noch veränderbar. Nach den Worten der Kommissionsexpertin gibt es innerhalb der EU breite Unterstützung für die Pläne: "Eine Mehrheit der EU-Mitgliedsstaaten und auch das Europaparlament sind dafür." (APA)
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