Ein "frivoles Spiel auf dem Rücken der Lehrer und Eltern" wirft der Bildungs- und Sportsprecher der ÖVP Wien, Walter Strobl, der Wiener SPÖ vor. Sie wolle der Bundesregierung die Verantwortung für eigene Versäumnisse in die Schuhe schieben.
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Die Wiener SPÖ, so Strobl, fordere zwar seit Mai 2004 mit Unterstützung der anderen Parteien rund 700 zusätzliche Lehrerdienstposten für Wien, habe sich aber beim Finanzausgleich im November 2004 nicht dafür eingesetzt und sogar einen ÖVP-Antrag im Wiener Landtag abgelehnt, dass die 700 zusätzlichen Dienstposten sicher gestellt werden sollten. Jetzt verlange die SPÖ plötzlich wieder 792 zusätzliche Lehrer für Wien. An den Wiener Schulen werde die Stimmung verbreitet "Der Bund spart bei uns", dabei handle es sich um hausgemachte Probleme. Walter Strobl äußert den Verdacht, dass die Gemeinde am Bund spare, indem sie vom Bund bezahlte Lehrer, die für den Klassenunterricht gebraucht würden, am Nachmittag in der ganztägigen Betreuung, deren Kosten die Gemeinde tragen müsste, einsetze.
Von 4.262 Volksschullehrern in Wien führen nur 2.220 eine Klasse, weitere rund 240 sind Direktoren. Was der beträchtliche Rest mache, sei nicht ganz durchschaubar. Gerade die PISA-Studie habe aber bewiesen, dass etwa der beträchtliche Aufwand im sonderpädagogischen Bereich nicht sehr effizient sei.
Strobl plädiert für kleinere Klassen, für ein Gratis-Kindergartenjahr zur Sprachintegration vor dem Schuleintritt und für ein Eingehen auf die Zunahme "verhaltensorigineller Kinder". Schließlich wirft er der Wiener SPÖ vor, durch Kürzung wichtiger Ressourcen das erfolgreiche Hauptschulmodell der Kooperativen Mittelschule zu gefährden.