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Lang lebe das Bim-Buch

Von Christina Böck

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"Jetzt neu! Das BUCH! Unbegrenzte Akkulaufzeit! Unterstützt alle Formate! Sturzresistent! Bleistiftkompatibel! Angenehmer Papiergeruch!" Dieses Angebot wurde zuletzt eifrig im Internet geteilt. Es zählt die mannigfachen Vorteile des gedruckten Buches gegenüber seiner digitalen Version auf. Die sind wiederum einem Großteil der Wiener ohnehin bekannt, wie eine Studie zum Welttag des Buchs nun herausgefunden hat. Für 56 Prozent der Wiener spielen eBooks à la Kindle überhaupt keine Rolle.

In dieser Studie gibt es auch kuriose Zahlen. So stellte sich heraus, dass vier Prozent all jener, die überhaupt nie lesen, das machen, weil sie "die meisten Bücher uninteressant" finden. Diejenigen, die schon lesen, denen aber die Bücher nicht gefallen haben, verschenken sie dann zu 51 Prozent.

Alarmierender sind aber die Zahlen der Studie darüber, woher die Leser ihre Bücher beziehen. Nur mehr ein Drittel kauft Bücher im gut sortierten Fachhandel, ein Drittel kauft nur online, ein weiteres Drittel kauft sowohl bei Amazon als auch in der "echten" Buchhandlung. Das ist schade, sind doch vor allem kleine Buchhandlungen ohnehin in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht. Viele setzen schon auf Spezialsortimente, auf familiäre und persönliche Kundenbetreuung und die Werbung auf Sozialen Medien. Wie die "Buchhandlung Lerchenfeld", die auf ihrem charmanten Facebook-Auftritt unter anderem das Leseverhalten von Bus- und Bim-Passagieren dokumentiert. Diese Serie hat Potenzial. Denn 26 Prozent der Leser bevorzugen diesen Leseort - das sind mehr als die Freunde der Strandlektüre.