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Langweilig, dafür oft auch falsch

Von Bernhard Baumgartner

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Da staunte Klaus Woltron nicht schlecht. Der ehemalige Industriekapitän und heutige "Krone"-Kolumnist bat kürzlich eine KI, einen Text über sein Leben zu schreiben. Die schrieb auch gleich eifrig drauflos. Zunächst machte ihn stutzig, dass der Automat über ihn in der Vergangenheit zu schreiben begann. Am Ende dann meldete das System, dass Woltron bedauerlicherweise vor einigen Jahren verstorben sei. Das verblüffte den quicklebendigen Autor dann aber doch. Ein Fall von "Die Todesmeldungen waren leicht übertrieben"?

Oder einfach nur ein weiteres Beispiel, dass man sich von diesen Systemen noch nicht allzu viel erwarten kann. Sie können ganz passabel Texte zusammenfassen, die sie sich zuvor im Internet zusammengesucht haben. Das mag auf den ersten Blick verblüffen. Auf den zweiten und dritten zeigen sich schon sehr rasch Grenzen. Denn mit Einschätzungen zu Plausibilität oder gar Nachprüfen von Fakten kann man nichts erwarten. Von Intelligenz ist hier nicht viel zu spüren.

Dennoch: Ein Anfang ist gemacht. Und KI ist definitiv das neue heiße Thema der Tech-Branche. Die US-Riesen Google und Microsoft steuern mit Milliarden-Gewinnen aus ihrem Kerngeschäft auf einen Konkurrenzkampf bei Künstlicher Intelligenz zu. Microsoft will dabei eine Führungsrolle spielen und ist bereit, zu investieren. Und auch Google-Chef Sundar Pichai verspricht seinen Nutzern unter anderem eine bessere Websuche, warnt aber vor zu hohen Erwartungen.