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"Lasse keine Hysterie zu"

Von Vera Bandion

Politik

Tag der offenen Tür im neuen Drogenzentrum im Alsergrund


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Wien. Die neue Drogenberatungsstelle am Sobieskiplatz in Wien-Alsergrund sorgt seit Wochen für Empörung unter den Anrainern. Zwei Bürgerinitiativen formierten sich, um – kräftig unterstützt von der Rathaus-Opposition – gegen die geplante Einrichtung zum Spritzentausch zu protestieren. Für den Tag der offenen Tür am Dienstagnachmittag, zwei Tage vor der Eröffnung, wurden bereits weitere Proteste und Kundgebungen angekündigt. Die Bezirksvorstehung des neunten Bezirks versucht, zu beruhigen. Bei einer Pressekonferenz am Dienstagvormittag stellte Bezirksvorsteherin Martina Malyar (SPÖ) ein Neun-Punkte-Programm vor, mit dem sie den Bedenken der Bewohner entgegenwirken will.

So sollen zusätzliche Lampen angebracht werden, um die Lichtsituation in der Umgebung zu verbessern. Streetworker und ein zusätzlicher Polizeiposten sind in der Gegend unterwegs. Sie habe sich zudem dafür eingesetzt, dass die Beratungsstelle an Sonntagen und Feiertagen geschlossen bleibt, sagte Malyar. Außerdem soll ein Dialogforum gegründet werden, den entsprechenden Antrag werden SPÖ und Grüne bei der Sondersitzung der Bezirksvertretung am Mittwoch einbringen. Das Dialogforum soll noch vor Weihnachten das erste Mal stattfinden. Teilnehmen werden Vertreter der Bürgerinitiativen und der Anrainer, der Suchtberatung, der zuständigen magistratischen Dienststellen und der Polizei.

"Diese Maßnahmen habe ich nicht veranlasst, weil ich die Einrichtung oder die Anwesenheit dieser Menschen als Bedrohung empfinde", betonte Malyar, "sondern um zu zeigen, dass ich die Sorgen ernst nehme". Sie werde "ein genaues Auge darauf haben, wie diese Suchtberatungsstelle funktioniert", versprach sie und zeigte sich überzeugt, dass diese "zu einem integrierten Teil unseres Neunten" wird. "Ich lasse auch Hysterie im Bezirk nicht zu", sagte Malyar.