Engagement konzentriert sich vorerst vor allem auf Volks- und Vorschulklassen.
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Wien. Schüler die mit Reagenzgläsern hantieren, Holztürme bauen und wissen, wie eine Bank funktioniert; das wünscht sich die Wissensfabrik Österreich für Schulen überall im Land.
"Unsere Mitglieder haben schon vor der Gründung der Wissensfabrik Österreich jeweils eigene Projekte zur Bildungsförderung betrieben", sagt Joachim Meyer, Präsident der Wissensfabrik und Geschäftsführer des Chemiekonzerns BASF in Österreich. Ziel des Vereins sei es, als Dachverband zu fungieren, um Projekte und Ressourcen der Mitglieder abzustimmen und zu bündeln. Alle eigenen Projekte und Kooperationspartnerschaften werden von einem pädagogischen Arbeitskreis begutachtet. Kooperationen mit anderen Initiativen werden zusätzlich von einem Kommunikations-Arbeitskreis inhaltlich geprüft. "Projekte müssen nicht nur pädagogisch sinnvoll, sondern auch frei von jeglicher ideologischen Werbung sein", sagt Meyer.
Darüber hinaus stehen den Vereinsmitgliedern sogenannte Leuchtturmprojekte zur Verfügung. Das sind bewährte Modellprojekte, die vom Verein in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Institutionen entwickelt wurden. "NaWi - geht das?" und "KiTec - Kinder entdecken Technik" nennen sich zwei dieser Leuchtturmprojekte und sollen Volksschulklassen durch Experimente zum Selbermachen die Berührungsangst mit Naturwissenschaften und Technik nehmen.
Das bisherige Engagement der Wissensfabrik konzentriert sich bewusst auf Projekte für Volks- und Vorschulen. Der Fachkräftemangel sei ein längerfristiges Problem und benötige deshalb auch längerfristige Maßnahmen. "Schon jetzt gibt es Konkurrenz um Fachkräfte. Allein BASF benötigt europaweit bis zum Jahr 2020 insgesamt 40.000 neue Mitarbeiter", weiß Meyer zu berichten. "Angesichts der demografischen Entwicklung können wir uns längerfristig keine brachliegenden Potenziale mehr leisten."
Investition in die Gesellschaft
"Natürlich wird nicht jedes dieser Kinder ein Chemiker oder Techniker werden", sagt Joachim Meyer. Es gehe vielmehr darum, die Beschäftigung mit Naturwissenschaften, Technik und Wirtschaft näherzubringen. So könne ein Grundstein für eine breite gesellschaftliche Beurteilungskompetenz in wissenschaftlichen Fragen gelegt werden, hofft er.
Die 200.000 Euro, die BASF Österreich jährlich in Förderprojekte investiert, sieht Meyer daher als Rückfluss und Investition in die Gesellschaft. "Das könnte natürlich mehr sein, aber wir sind mit unserem Verein ja auch erst am Anfang", fügt er hinzu. Unternehmen wie Siemens, die auch direkt Ausbildung und ausbildungsbegleitende Projekte fördern, investieren bereits jetzt mehr. Die Wissensfabrik Deutschland sei schon weiter. Dort zahlen alle Mitgliedsbetriebe mit einem Jahresumsatz von zwei Milliarden einen Jahresbeitrag von 100.000 Euro ein.
"Mein Wunsch für die Zukunft wäre, dass wir auch kleinere Unternehmen als Mitglieder gewinnen können", sagt Meyer. Nur so könne man das Netz an Projekten auch effizient über die Bundesländer spannen. "Bisher sind unsere Mitglieder vor allem große Industrieunternehmen, die alle in Wien konzentriert sind."
Interessierte können über die Seite www.wissensfabrik-oesterreich.at mit dem Verein in Kontakt treten.