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Lasst Kinder an die Computer

Von Barbara Ottawa

Politik

An der Übungsvolksschule der Pädagogischen Akademie der Erzdiözese Wien verwenden Achtjährige Worte wie "Netzwerkverbindung" mit einer Selbstverständlichkeit, die vielen Erwachsenen fehlt.


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"Bitte seht nach, ob neue Bilder gekommen sind und verkleinert sie, damit der Speicher nicht so voll wird", bittet Wolfgang Seper, Lehrer an der Übungsvolksschule, seine zwei Viertklässler, Teresa und Benjamin. Die beiden bearbeiten professionell im Programm "Frontpage" eine Präsentation mit Bildern, die andere Kinder mit Digitalkameras geschossen und per internem Netzwerk verschickt haben.

Das Können der Kinder erstaunt die Gäste bei der Buchpräsentation "Computereinsatz an österreichischen Grundschulen - gestern, heute, morgen" (siehe Buchtipp). An der Übungsvolksschule im 21. Bezirk werden schon seit den 80ern Computer als Lernunterstützung eingesetzt, wie Direktor Alfred Kowarsch betont: "Für uns ist der Computer ein Werkzeug."

Mit diesem lernen die Kinder der dritten und vierten Klassen der Volksschule, umzugehen. Für Interessierte werden unverbindliche Übungen angeboten, der Computer wird aber auch in den Unterricht mit einbezogen, da - mit Unterstützung des Bildungsministeriums - jede Klasse der Volksschule mit zwei Computern ausgestattet ist, die miteinander, aber auch mit dem Internet vernetzt sind. Weiters gibt es ein "E-learning Center" in dem 26 Geräte zur Verfügung stehen. Dort können Lehrer mit ihren Schülern ein Projekt vollständig am Computer abwickeln. "Zeichenprogramme verwenden, Rechtschreiben aber auch eine einfache Internetrecherche", erläutert Seper im Gespräch mit der "Wiener Zeitung".

Trotz - oder gerade wegen - des Computereinsatzes kommt das Erlernen von Kulturtechniken wie Lesen, Schreiben und Rechnen an der Übungsvolksschule nicht zu kurz. "Gerade am Computer müssen die Kinder sinnerfassend lesen, um die richtigen Befehle einzugeben und die richtigen Antworten auf Fragen des Gerätes zu geben", erklärt Seper.

Er unterrichtet die Kinder selbst im Umgang mit dem Computer. "Sie lernen, mit Software umzugehen, die sie wahrscheinlich auch zu Hause haben", so Seper. Edutainment Software vermittelt für ihn den falschen Eindruck des Computers als Spielzeug. "Wir benützen die regulären Windows und ähnliche Anwendungen und das macht den Kindern genauso viel Spaß." Und das sieht man.

Die Kinder aus dem 21. Bezirk haben auch einen Chatroom, in dem sie mit anderen Kindern kommunizieren. "Antonwelt" heißt die Webpage, die eigens für Kinder eingerichtet wurde. http://www.antonwelt.at