Die Worte der Euro-Regierungschefs waren deutlich nach ihrem abendlichen Zusammentreffen am Freitag. So etwas wie Griechenland dürfte nie wieder passieren, nun käme die lang erwartete gemeinsame Wirtschaftspolitik. Ob ihnen die skeptischen Märkte Glauben schenken, werden wir Montag wissen, wenn die Börsen wieder aufsperren.
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Die Chance lebt, sicher ist es nicht. Ein niedriger Euro ist fürs erste einmal gar nicht so schlecht, die Industrie wird dadurch wettbewerbsfähiger. Allerdings kauft sich Europa damit auch Inflation ein, da Energieimporte teurer werden.
Der eingetretene Vertrauensverlust in die Währungsunion war beträchtlich. Allein, dass die Möglichkeit des Scheiterns im Raum stand, war ungeheuerlich. All jene, die dem schnellen Geld nachjagen, trieben die Euro-Länder seit Monaten vor sich her, Milliarden an volkswirtschaftlichem Vermögen ist in den 16 Euro-Ländern zerstört worden.
Nun wacht die Politik auf. Ob die Reaktionsgeschwindigkeit der bisher eher trägen Regierungschefs schnell genug war, werden wir sehen. Sie haben bisher in der Krise keine besonders heroische Rolle gespielt. Deutschland hat blockiert, Spanien agierte blauäugig, Italien tat so, als sei es gar nicht da. Und Frankreich musste einsehen, dass es doch keine so große Nation mehr ist, wie stets geglaubt. Insgesamt ergab das bisher einen europäischen Auftritt, der alle erschaudern ließ.
Nun ist es wie ein "last call", danach wird das Licht abgedreht. Wenn es nach diesem Gipfeltreffen nicht gelingt, die Eurozone zu stabilisieren (auch mit drastischen Kontrollen der Banken und Fonds), dann wird die Währungsunion nicht zu halten sein. Sie aufzugeben würde aber so viel mehr Geld kosten, dass Griechenland mehrfach gerettet werden könnte. Und eines stünde ebenfalls fest: Die Kosten müssten mit Sicherheit die Steuerzahler Europas übernehmen.
Wenn der Euro einen Sinn hat, dann jenen, die Wirtschaft in Europa, die bereits zusammengewachsen ist, auch zusammenzuhalten. Das bedeutet, dass es sich jedes Land gefallen lassen muss, von den jeweils anderen kontrolliert zu werden. Je weiter diese Kooperation geht, desto besser. Natürlich war das den nationalen Regierungen bisher ein Dorn im Auge. Sich dem zu verschließen hätte bedeutet, dass die Finanzmärkte den Euro endgültig sturmreif schießen. Und in letzter Konsequenz aber auch dessen 16 Regierungen...