Die Europäische Union will "zum wettbewerbfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt" werden. Wie das erreicht werden soll? Unter anderem durch das vielzitierte "lebenslange Lernen".
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Fort- und Weiterbildung ist heute unerlässlich. Darüber besteht weitgehend Einigkeit - doch wie eine kontinuierliche Weiterbildung für alle umgesetzt werden soll, ist weniger klar. Ein Gesamtsystem für das lebenslange Lernen gibt es weder in Österreich noch in einem anderen Land.
Arthur Schneeberg vom Institut für Bildungsforschung in der Wirtschaft (ibw) untersucht in der neuen Studie "Lebenslanges Lernen als Schlüssel zur Informationsgesellschaft" den Status-Quo:
Die grundlegenden Qualifikationen, über die jeder Bürger mindestens verfügen sollte, haben sich verändert. Neben den herkömmlichen Grundkompetenzen Lesen, Schreiben, Rechnen, haben sich zusätzliche Basisqualifikationen entwickelt: IT-Fertigkeiten, Fremdsprachen, Technologische Kultur, Unternehmergeist, Soziale Fähigkeiten. Beim Interesse und der Beteiligung an Weiterbildungsmaßnahmen zeigt sich ein deutlicher Zusammenhang mit dem formal erreichten Bildungsabschluss: Menschen mit höherer Ausbildung sind auch bei der Weiterbildung aktiver. Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik stehen vor der Aufgabe, dem Auseinanderdriften der Gesellschaft im Zugang zu IT-Basiskompetenzen und damit im Zugang zu Internet und computerbasierten Arbeits-, Lern- und Teilhabechancen der Informationsgesellschaft entgegenzuwirken. Die Gefahr des "digital divide" ist auch in Österreich gegeben. Die PC- und Internet-Nutzung der österreichischen Bevölkerung liegt etwas unter dem EU-Mittel.