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Lebensmittelhändler in der Offensive

Von Regine Bohrn

Wirtschaft
Neue Produkte sollen Kunden zum Kauf locken. Foto: fotolia

Adeg buhlt mit neuer Marke um die Gunst der Kunden. | Nah & Frisch entstaubt Image. | Handels-Standorte werden insgesamt weniger. | Wien. Um bei den Kunden zu punkten, setzt die Handelskette Adeg auf eine neue Eigenmarke: Die neue Produktreihe der Tochter des deutschen Handelskonzerns Rewe heißt "Adeg mit Leib und Seele" und umfasst derzeit elf Produkte; jeden Monat sollen drei bis vier hinzukommen. Die Rohstoffe der neuen Produktlinie müssen alle aus Österreich stammen, wurde bei der Präsentation des neuen Adeg-Auftritts betont.


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Dieser umfasst neben der neuen Marke auch ein verändertes Design für die Geschäftsflächen. Mit frischen Farben und warmen Materialen sollen die Kunden angesprochen werden. Bisher haben zehn Adeg-Kaufleute ihr Geschäft umgestaltet und 40 weitere sollen heuer noch folgen. Ob und wie viel dabei vom neuen Konzept umgesetzt wird, bleibe jedem der 380 Kaufleute überlassen. An die 35 Prozent der Umbaukosten wird von Rewe gefördert, sagte Rewe-International-Vorstand Werner Wutscher.

Bei Spar sieht man das neue Adeg-Konzept gelassen: "Wir haben nichts zu fürchten", sagte Sprecherin Nicole Berkmann der "Wiener Zeitung". Die Tatsache, dass die Zahl der Händler gewachsen sei und Marktanteile gewonnen wurden, beweise, "dass sich die Spar-Kaufleute hervorragend machen". Wie viel Umsatz die Kaufleute erzielen, wird aber (wie auch bei Adeg) nicht kommuniziert.

Auch Nah&Frisch setzt auf neues Filial-Design

Auch Nah&Frisch setzt auf Erneuerung. Mitte des vergangenen Jahres kündigte die Handelskette an, ihr etwas angestaubtes Images los werden zu wollen. Innerhalb von neun Monaten wurden 60 Nah&Frisch-Standorte umgerüstet, heuer sollen weitere 70, der insgesamt rund 650 Standorte folgen. Die Imagekorrektur hat zur Folge, dass das Logo modernisiert wurde und die Märkte einen einheitlichen Auftritt bekommen sollen. Die Modernisierung kostet pro Geschäft ab 4000 Euro.

In Österreich gibt es laut dem Marktforscher AC Nielsen an die 5800 Lebensmittel-Geschäfte, wobei sich die Anzahl zwischen 2008 und 2009 um 116 verringert hat, die Gesamtfläche aber gewachsen ist.

Bei den selbständigen Kaufleuten ist die Situation ähnlich: Die Schließungsrate lag bei 3,8 Prozent, während die Fläche um 1,3 Prozent stieg. Gefährdet seien vor allem die Kleinflächen, so der Marktforscher. Österreichweit gab es 2009 2420 selbständige Kaufleute. Sie stehen für 41,5 Prozent der Geschäfte und verfügen über einen Marktanteil von 13,7 Prozent.