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Lebenszeichen an der Wiener Börse

Von Hans Almer

Wirtschaft

Der österreichische Aktienmarkt hat zwar zu Beginn der vergangenen Woche den Aufwärtstrend der anderen europäischen Börsen nicht mitgemacht, in der Folge aber kräftige Lebenszeichen von sich gegeben. Die Leitzinsensenkung durch die EZB hatte auf die Börsen kaum Auswirkungen, zumal sie auch in diesem Ausmaß keine Überraschung darstellte und so vom Markt schon vorweggenommen war.


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Der ATX verbuchte in der abgelaufenen Woche ein Plus von 2,34% und schloß am Freitag bei 1.050,26 Punkten. Die Performance ist damit einmal mehr hinter der Entwicklung der meisten anderen europäischen Börsen geblieben. So verbuchte der Euro Stoxx 50 im Wochenverlauf bis zum Freitag, 18 Uhr, ein Plus von fast 5%, kletterte der deutsche DAX gar um mehr als 7%.

Die Wiener Börse hat in der Berichtsperiode also ein gewisses Eigenleben geführt und blieb von den internationalen Tendenzen wenig beeindruckt. Umso erfreulicher ist, dass einige positive Unternehmensnachrichten für gute Stimmung sorgten.

Eine echte Überraschung war der Vorstandswechsel beim Feuerfestspezialisten RHI. Die Ernennung des ehemaligen ÖBB-Chefs Helmut Draxler zum neuen Vorstandsvorsitzenden wurde von den Investoren euphorisch aufgenommen und schlug sich nach den vorhergehenden massiven Kursverlusten in einem rasanten Höhenflug nieder. Per saldo verbuchte die RHI-Aktie in der Berichtswoche ein Plus von 55%.

Zweistellige Kursgewinne erzielten auch VA Tech und CLC. Beim Call Center-Bereiber schlug sich die Übernahme des deutschen Konkurrenten Camelot positiv nieder. Der Technologiekonzern zog aufgrund der charttechnischen Situation sowie des weitgehenden Abschlusses der Fokussierung nach dem Verkauf der VA Tech Transport- und Montagesysteme kräftig an.

Zu den Gewinnern zählten zudem AHT, Do & Co, Bau Holding, Voestalpine, OMV und Erste Bank.

Überzeugende Neunmonatsergebnisse legte der Verbund vor, der das Konzernergebnis gegenüber der Vergleichsperiode 2000 fast verdoppelte. Die Entwicklung der Lenzing kann sich in Anbetracht der sehr schwierigen Rahmenbedingungen ebenfalls durchaus sehen lassen, die Aktie büßte aber etwas mehr als 2% ein.

Zu den Verlierern zählten allen voran Austrian Airlines mit einem Minus von fast 11%. Der Kurs der heimischen Fluglinie sackte vor dem Hintergrund der allgemeinen Turbulenzen in der Branche und des bevorstehenden einschneidenden Sparpakets in der vergangenen Woche erstmals unter die 6-Euro-Marke ab.

Libro setzten ihre Talfahrt fort und verloren in der vergangenen Woche weitere knapp 9%. Head, Wolford und Wienerberger waren ebenfalls deutlich schwächer.

Der ViDX ist in der Berichtsperiode um etwas über 2% auf 783,17 Punkte gestiegen. Für die gegenüber dem Gesamtmarkt schwächere Entwicklung der wachstums- und technologieorientierten Werte zeichneten insbesondere die kräftigen Einbußen bei CyberTron verantwortlich, BETandWIN bröckelten um 5% ab. Demgegenüber zogen JoWooD, BWT, Jenbacher und SW Umwelttechnik deutlich an.

Von den im C-Markt gelisteten kleineren Werten konnten sich die Vorzugsaktien der AvW Invest mit einer Befestigung um 13% gut in Szene setzen. Die vor der Streichung vom Kurszettel stehenden Teerag-Asdag bröckelten dagegen um mehr als ein Drittel ab. Um weitere knapp 15% nachgegeben haben auch die in den C-Markt rückversetzten BlueBull.

Hans Almer ist Mitarbeiter der Zeitschrift "bankundbörse"