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Legalize the Bäuerchen!

Von Christina Böck

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Was raus muss, muss raus. Das ist beim Blinddarm so, das ist beim Asbest in der Wand so, das ist bei den Rosinen im Guglhupf so. Nur die überflüssige Luft aus dem oberen Verdauungstrakt, die muss drinnen bleiben. Also wenn es nach Wiener Ordnungsorganen geht. Ende vergangener Woche hatte ja ein Mann in Wien wegen zu lauten Rülpsens eine Strafe von 70 Euro ausgefasst. Nun findet am Samstag an jenem Ort, an dem der Tatbestand des Burps stattgefunden hat, ein Flashmob statt. Also eine Demonstration pro Aufstoßen. Gelegenheit für Transparente mit Aufschriften wie "Wer viel rülpst und pforzt, erspart sich Apotheker und den Orzt!" oder "Legalize the Bäuerchen!" Oder "Wir sind die 99 Burpzent!". Oder "Das muss ein Denkaufstoß sein!"

Geräuschempfindliche sollten allerdings dann vielleicht am Samstag den Praterstern weiträumig umfahren. Bis dato gibt es 500 Interessierte an der Veranstaltung - sollten die alle auf die Idee kommen, Princes bekannten Hit "Burple Rain" im Chor zu rülpsen, könnte das schon lauter werden. Der aktuelle Weltrekord des schallendsten Rülpsers erbrachte einen Wert von 109 Dezibel. Das ist vergleichbar mit dem Dröhnen einer Motorsäge oder dem Beat von Discomusik. Kein Wunder, dass der Organisator des Flashmobs sich schon sorgt: "Hoffentlich kommt nicht die Wega."

So bestätigt sich wieder Wiens Ruf als lebenswerteste Stadt der Welt. Hier wird das Recht auf Äußerungen aller Art noch ernst genommen! Allerdings will man sich nicht die Demo vorstellen, die es nach sich gezogen hätte, hätte der Bestrafte unrechtmäßig flatuliert.

LautRülps-Flashmob am Praterstern (Facebook-Event)