Immofinanz-Tochter Aviso Zeta will außergerichtliche Lösung - 500 Verfahren.
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Wien. Für die geschädigten Anleger des Währungszertifikats "Dragon FX Garant", das nach der Pleite der Emittentin und Investmentbank Lehman Brothers wertlos ist, wird es keinen Geldregen geben. Denn die Immofinanz-Tochter Aviso Zeta AG, Nachfolgerin der Constantia Privatbank, hat vor dem Obersten Gerichtshof (Aktenzahl 9 Ob 17/11g) ein entscheidendes Musterfahren gegen eine Lehman-Anlegerin gewonnen. Insgesamt sind laut Aviso Zeta rund 500 Dragon-Verfahren mit einem Streitwert von sieben Millionen Euro anhängig.
Die Dragon-Opfer haben in ihren Klagen u.a. vorgebracht, dass sie aufgrund des Verkaufsprospekts der Constantia Privatbank davon ausgegangen sind, dass die heimische Privatbank der Garant für das "Zertifikat mit Kapitalgarantie" sei. Doch der OGH schloss sich der Auffassung des Oberlandesgerichts Wien an, dass aus dem Prospektinhalt nicht zu schließen sei, dass die Constantia Privatbank die Garantin des beworbenen Produkts sei. Auch seien die in der Broschüre enthaltenen Bonitätsinformationen, exzellente Ratings der drei führenden Ratingagenturen zu Lehman, ausreichend gewesen. Daher er habe es "einer darüber hinausgehenden Aufklärung der Anlegerin durch die Constantia Privatbank nicht bedurft". Die Aviso Zeta AG ist jetzt "an einer außergerichtlichen Lösung interessiert".