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In der Nationalratssitzung am kommenden Mittwoch wollen die Oppositionsparteien einen Antrag einbringen, mit dem die Lehrer und Lehrerinnen, die jetzt in die Frühpension gegangen sind, zurück an die Schulen geholt werden sollen. Unter den Lehrkräften und anderen Schulpartnern stößt der Vorschlag auf wenig Gegenliebe.
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"Da ist jetzt schon so viel in der Organisation umgestellt worden, dass es wenig Sinn macht, jetzt alles wieder zurückzustellen", gibt Kurt Nekula vom Österreichischen Verband der Elternvereine an öffentlichen Pflichtschulen gegenüber der "Wiener Zeitung" zu bedenken. Junglehrer nachzubesetzen, wäre "ein Modell für die Zukunft".
Pessimistischer ist da Alexander Jersche, Direktor an der Hauptschule Zwentendorf. "Es ist nicht sinnvoll, Junglehrern jetzt Hoffnungen zu machen", ist er überzeugt, denn "die finanzielle Situation an den Pflichtschulen wird sich weiter verschlechtern."
Die Grünen haben bereits bei der letzen Nationalratssitzung im Oktober einen Antrag zur Aufschiebung der Pensionierungen eingebracht. Bildungsministerin Elisabeth Gehrer lehnte den Vorschlag ab. Sie sieht die frei werdenden Stellen als Chancen für Junglehrer und -lehrerinnen. In einer Aussendung vom Freitag kündigte Gehrer an, der Stadt Wien Berater des Bildungsministeriums für ein besseres Personalmanagement zur Verfügung stellen zu wollen.
Bei der Nationalratssitzung am Mittwoch werden die Grünen von der SPÖ unterstützt. Noch sei es für Gehrer "nicht zu spät" umzudenken, ist der Bildungssprecher Dieter Brosz von den Grünen überzeugt. Erwin Niederwieser (SPÖ) betont, dass sich die Konditionen für die Lehrkräfte, die in Pension gehen wollen, durch die Verschiebung nicht verschlechtern dürfen.
Lehrkräfte ab 55 und in einigen Fällen ab 50 konnten bis 31. Oktober ihre Frühpensionierung einreichen. Sie verzichten zwar auf fünf Prozent ihrer Pension pro Jahr, fallen aber nicht in das neue Pensionssystem.