Pflichtschullehrer werden "Bachelor". | Aus 51 Lehrerbildungsstätten werden 12 Hochschulen. | Wien. Mit dem zweiten Schulpaket legten Bildungsministerin Elisabeth Gehrer und ihr Generalsekretär Hermann Helm auch den Entwurf für das "Bundesgesetz über die Organisation der Pädagogischen Hochschulen und ihre Studien (Hochschulgesetz 2005)" zur Begutachtung vor. Ab Oktober 2007 sollen an die Stelle von bisher 51 verschiedenen pädagogischen Einrichtungen (Akademien, Institute) 12 Pädagogische Hochschulen (PH) treten.
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Bisher war die Pflichtschullehrer-Ausbildung gratis. Eine PH darf nun Studiengebühren einheben und die Zulassung von Studierenden beschränken, wobei die Details noch in Diskussion sind. Sie ist aber nicht autonom wie eine Universität. Acht PH (in jedem Bundesland außer dem Burgenland eine) sollen als Dienststellen des Bundes dem Bildungsministerium unterstehen, drei (davon eine im Burgenland) führt voraussichtlich die katholische Kirche, eine PH (für Agrar und Umwelt) das Landwirtschaftsministerium.
Bildungsministerin Elisabeth Gehrer sieht das Vorhaben als Maßnahme zur "Professionalisierung des Lehrberufs". Die Umwandlung der Pädaks in Hochschulen im Herbst 2007 stand bereits 1999 im Akademie-Studiengesetz, im neuen Gesetz werden nun die Details geregelt.
Das sechssemestrige Studium endet mit dem Grad "Bachelor" - damit heben künftige Pflichtschullehrer Österreichs Akademikerquote. An den PH wird in Zukunft auch die gesamte Weiterbildung in diesem Bereich angesiedelt. Die PH können auch kostenpflichtige Hochschullehrgänge, die mit dem Titel "Master" abschließen, anbieten. Die Ausbildung für Lehrer höherer Schulen werde aber weiterhin an den Unis verbleiben, betonte Gehrer.
Viele Folgen und Details dieser Reform sind noch zu klären, auch die Bezahlung künftiger Lehrer und die Frage, ob alle Lehrkräfte der bisherigen 51 Institutionen gebraucht werden. Die Bildungsministerin betonte jedenfalls: "Das ist kein Sparprogramm."