Verlust von 12.500 Lehrerposten droht. | Mehr individuelle Förderung gefordert. | Wien. Mit dramatischen Kürzungen der Lehrerdienstposten rechnet Grünen-Chef Alexander Van der Bellen, nämlich um rund 12.500 bis zum Schuljahr 2010/2011, wenn man den Rückgang der Schulanfänger auf die Lehrerschaft umrechne. Dabei biete der Schülerschwund ein "historisches Fenster", die Qualität der Schule zu steigern.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 19 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Van der Bellen nannte es "unerträglich", dass heute schon ein Fünftel der 15-Jährigen keine ausreichenden Lesekenntnisse aufweise. So wachse das "Arbeitslosenheer der Zukunft" heran. Der Grüne Bundessprecher übte heftige Kritik daran, 800.000 Euro in eine Werbekampagne zu stecken, damit hätte man die staatlichen Ausgaben für Alternativschulen (1,5 Millionen Euro pro Jahr) um 50 Prozent aufstocken können. Die von Bildungsministerin Elisabeth Gehrer propagierte "neue Schule" sei eine "kaputtgesparte Schule". Auch die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Österreich werde kaputtgespart.
Der Grüne Bildungssprecher Dieter Brosz prognostizierte in allen Bundesländern - am stärksten in Kärnten, am schwächsten im Ballungsraum Wien - einen Schülerrückgang. Lehrerabbau sei aber der falsche Weg und erst dann spruchreif, wenn ein Kontingent von zehn Prozent an Förderlehrern erreicht sei. Die Grünen fordern einen Rechtsanspruch auf ganztägige Betreuung in den Schulen und den Ausbau individueller Förderung.