Lehrervertreter stellen die Ergebnisse der OECD-Studie Bildung auf einen Blick 2009 infrage. Walter Riegler, Chef der ARGE Lehrer in der Gewerkschaft, wirft dem Unterrichtsministerium vor, der OECD "irgendeinen Blödsinn" zu melden. Dem widersprach Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) umgehend.
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AHS-Lehrervertreterin Eva Scholik ortet im Vorfeld der Verhandlungen zum neuen Lehrerdienstrecht eine "Kampagne, dass Lehrer mehr verdienen und weniger unterrichten. Aber das stimmt nicht".
Die Zahlen in der Studie, wonach Lehrer heute weniger unterrichten als vor zehn Jahren, kann Scholik nicht nachvollziehen. "Die Tätigkeit als Klassenvorstand oder Kustode gilt nicht mehr als Unterricht, Lehrer müssen also länger als früher in der Klasse stehen", so die Gewerkschafterin.
Auch die Durchschnittswerte bei der Klassengröße seien nicht aussagekräftig, schließlich würden diese durch Kleinstschulen gedrückt. Scholik kündigte an, die Zahlen im Rahmen der Dienstrechtsverhandlungen zu "hinterfragen und überprüfen".
Riegler will sich seinen "persönlichen Reim darauf machen, wieso bei Volksschullehrern weniger Arbeitszeit gemeldet wurde als gesetzlich vorgesehen ist". Er kündigte an, in anderen Ländern wie Finnland oder Schweden, wo "angeblich alles billiger und besser" sei, Fallbeispiele zu sammeln um herauszufinden, "ob da wie in Österreich irgendein Blödsinn gemeldet wurde".
MInisterium: Ergebnisse akzeptieren
Unterrichtsministerin Claudia Schmied erklärte, alle teilnehmenden Länder würden die Daten nach den selben Kriterien errechnen. An diese Vorgaben müssten sich alle halten. "Spielregeln sind Spielregeln", betonte man im Ministerium.
Die Kritik der Lehrervertreter an der Studie ist aus ihrer Sicht unbegründet, diese "soll nicht auf den Boten schießen, nur weil ihr die Botschaft nicht gefällt".
Das Ministerium hat die von der OECD für die Studie verwendete Berechnung der Stunden offengelegt.
Lehrer wollen mehr Geld
Jürgen Rainer, Vertreter der Lehrer an berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS), nahm die Studie zum Anlass, um in einer Aussendung eine Anhebung des Bildungsausgaben zu fordern. Die Gehälter der Lehrer seien demnach "in Österreich beileibe kein Preistreiber".