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Wir erinnern uns: Es ist Donnerstag, der 29. August und die Auslosung der Champions League. Die Austria, die nicht einmal selbst wusste, wie sie überhaupt über die Qualifikationshürde Dynamo Zagreb gekommen ist, bekommt für ihr Debüt in diesem Bewerb Atlético Madrid, den Europa-League-Sieger von 2012, den früheren Champions-League-Sieger FC Porto und den ehemaligen Uefa-Cup-Champion Zenit St. Petersburg zugelost - und ist in erster Linie enttäuscht. Die Kommentare schwanken zwischen "Ja, eh okay . . ." und unverhohlenen Frustrationsbekundungen. Die Phrase "keine attraktiven Gegner" fällt in beinahe jeder Wortmeldung. Schließlich wollte man es mit Bayern, Real, FC Barcelona oder wenigstens Manchester United aufnehmen.
Und nun? Vier Spiele sind geschlagen, die Austria hält bei einem euphorisch gefeierten Pünktchen und null erzielten Toren, selbst Viktoria Pilsen hat zweimal öfter getroffen. Spätestens nach dem 0:4 bei Atlético musste sich auch der daueroptimistische Trainer Nenad Bjelica eingestehen, dass die Madrilenen "um zwei bis drei Klassen besser" sind. Eine Katastrophe ist das Ergebnis nicht, vielmehr erhielt man Anschauungsunterricht in Sachen moderner Fußball. Die Austria sollte dankbar für solche Erfahrungen sein. Auch wenn sie letztlich in erster Linie lehren, dass man (derzeit) nicht reif ist für die Champions League. Nicht einmal - Achtung, Ironie - für Atlético Madrid.