Wiedereinführung des Blum-Bonus gilt als unwahrscheinlich. | 302.955 Menschen im September auf Arbeitsplatzsuche. | Wien. Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres ist am heimischen Lehrstellenmarkt keine Entspannung in Sicht. Ende September standen 7407 Lehrstellensuchende 4234 offenen Lehrstellen gegenüber. Im Jahresvergleich vergrößerte sich die Lehrstellenlücke somit um 26 Prozent auf 3173.
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"Wir merken, dass die Lehrlingsaufnahmen aufgrund der Krise zurückgehen", so Wirtschaftskammer-Experte Alfred Freundlinger zur "Wiener Zeitung". Freundlinger ruft die Betriebe dazu auf, weiterhin Jugendliche auszubilden: "Es wäre katastrophal, würden uns später die Fachkräfte fehlen."
Wie berichtet wird überlegt, das vor der Krise reformierte System der Lehrlingsförderung nun erneut zu adaptieren. Dabei dürfte auch über eine Wiedereinführung des klassischen Blum-Bonus diskutiert werden, der alle Unternehmen belohnen würde, die zusätzliche Lehrstellen schaffen. Dass es tatsächlich zu einer Neuauflage kommt, gilt allerdings als unwahrscheinlich: Kritiker befürchten hohe Mitnahmeeffekte.
Als erster Schritt einer Anpassung der Lehrlingsförderung an die Krise gilt die Kofinanzierung einer dieser Tage ins Leben gerufenen Ausbildungsstiftung für 2000 Jugendliche. Einen Zeitplan für weitere Neuerungen gibt es noch nicht.
Kurzarbeit rückläufig
Alexander Prischl vom ÖGB fordert ein klares Bekenntnis der Unternehmen zur Lehrlingsausbildung. Er betont, dass die Gesamtfördersumme mit der jüngsten Reform ohnehin erhöht worden ist. Alleine durch Förderungen könne man es Betrieben derzeit aber auch nicht schmackhaft machen, Lehrstellen zu schaffen.
Den am Donnerstag veröffentlichten offiziellen Arbeitsmarktdaten zufolge waren Ende September 234.505 Arbeitslose vorgemerkt - um 27,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Dazu kommen 68.450 Schulungsteilnehmer, insgesamt gab es somit 302.955 Job-Suchende. Die Zahl der Arbeitnehmer in Kurzarbeit ist indes auf 38.937 zurückgegangen. Mitte September waren es noch 45.719.