Der Wiener Aktienmarkt stand in der ersten vollen Augustwoche voll und ganz unter dem Einfluss der Entwicklung an den internationalen Börsen, wo es weiterhin ein Wechselbad der Gefühle gegeben hat. Nach dem Schock zu Wochenbeginn mit massiv rückläufigen Aktienkursen gab es sofort wieder eine Wende zum Guten. Erfreut waren die Börsianer darüber, dass die positive Entwicklung dann auch bis zum Ende der Woche angehalten hat.
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Der heimische Aktienmarkt machte den Zick-Zack-Kurs der internationalen Börsen nur in abgeschwächter Form mit. Angesichts der bevorstehenden Halbjahres-Veröffentlichungen der österreichischen Unternehmen übten sich die Investoren in vornehmer Zurückhaltung.
Die nur sehr mühevoll in Schwung kommende Konjunktur ist auch nicht dazu angetan, die Lust der Investoren zu steigern. Nach Angaben der Ökonomen wird sich aufgrund der anhaltend labilen Situation der Weltkonjunktur der Aufschwung verzögern. Die wenigen positiven Signale aus der internationalen Wirtschaft sind jedenfalls noch viel zu schwach. Vorerst gilt es einmal aus dem Teufelskreis herauszukommen, denn die vergangenen Kursverluste auf den Aktienmärkten dürften die Konsum- und Investitionsnachfrage weiter dämpfen. Die Erholung am Wiener Aktienmarkt wurde vor allem von einzelnen Titeln getragen, die von einem sehr niedrigen Kursniveau ausgegangen sind.
Der Wiener Leitindex ATX beendete die Berichtswoche mit 1.134,23 Zählern, was im Wochenabstand ein Plus von 1,10% bedeutet. Der WBI als Indikator für den Gesamtmarkt erhöhte sich um 0,65% auf 469,40 Punkte. Wien ist damit hinter der Entwicklung der internationalen Börsen zurückgeblieben, hatte aber die extreme Talfahrt genauso nicht mitgemacht. Im Vergleich zum österreichischen Aktienmarkt ist der Dow Jones Euro Stoxx 50 um nahezu 8% geklettert und auch der deutsche DAX legte um über 5% zu.
Im prime market der Wiener Börse sackten VA Tech zunächst auf ein neues Jahrestief von 19 Euro ab, avancierten aber in der Folge zum Gewinner der Woche mit einem Plus von 13,9%. Kräftig zulegen konnten auch JoWooD (+9,2%) und Wienerberger (+6,8%). Letztere scheinen zwischen 14 und 14,50 Euro nach unten hin gut abgesichert zu sein und gingen mit 15,30 Euro in das Wochenende.
Im Wochenabstand verbesserten sich Erste Bank um 4,3%, BWT und Böhler-Uddeholm um jeweils 3,6% sowie BETandWIN.com um 3%. Diese Titel hatten in der ersten Wochenhälfte allerdings noch deutlich tiefere Kurse gesehen. Freundlicher zeigten sich auch Telekom Austria, Wolford, RHI und Constantia-Verpackungen.
Auf der Verliererseite standen vor allem CLC mit minus 7,4% und SW Umwelttechnik mit minus 6,3%. Deutlich schwächer notierten weiters Verbund (-4,4%), BBAG (-3,8%), Brau-Union (-3,2%), Jenbacher (-3,1%) und Mayr-Melnhof (-3%).
Bei den im standard market zu fortlaufenden Kursen notierten Titeln erhöhten sich CyberTron um 13,3%, was absolut aber nur einen Anstieg um 2 Cent auf 17 Cent bedeutet. Geringfügig höher notierten auch Lenzing mit einem Plus von 1,1%, wogegen Euromarketing um 10,8% zurückgegangen sind.
Bei den im selben Marktsegment gehandelten Werten zu Einheitskursen verbesserten sich Mautner Markhof um 20,7%, Readymix Kies-Union um 18,4%, Vogel & Noot Vorzug um 10,3% und Steirerobst um 9,4%. Bis auf die sehr schwachen Agra-Tagger (-20%) und HTA (-15,2%) hielten sich die Kursrückgänge in Grenzen.
Werner M. Szabó ist Redakteur der Zeitschrift bankundbörse