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Leichter bunter Sommermix

Von Reinhold Aumaier

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Von 18 bis 19 Uhr ist so eine (Radio-)Stunde, in der man's erfährt - alles Mögliche. In Erinnerung an das die weite Welt hereinholende Knöpferldrehen am Rundfunkgerät in seligen Kindertagen, gönnten wir uns am Dienstag ein Auffrischen dieses Vergnügens. Zielpunkte waren die vier Sender mit eigenem Profil. Im Ö1-"Journal-Panorama" lief die vor zehn Jahren produzierte Sendung über den "Prager Frühling". Gleich daneben, bei Radio Orange, erfuhr wer wollte etwas über das lesbische Dasein in Brasilien. Auf der anderen Seite der Skala erfreute FM4 anhand der Reihe "Kochen im Sommer mit Hummel und Gerlinde" mit einem Kürbissupperl, und Radio Stephansdom verblüffte mit der Nachricht, dass Güssing drauf und dran ist, zu einem internationalen Wallfahrtsort zu werden. Kurzum: Das Stochern im Äther schlug informative Wellen und war erfrischend bunt gemischt. Wir waren aufgewärmt für einen Blick in die Guckkastenbühne des Patsch'nkinos. Da die Mehrheit im Rahmen von

"Universum Weltreise" den Alligator sehen wollte und nicht den Riesenadler wie unsereins, blieben wir zwar auf dem amerikanischen Kontinent, gönnten uns aber im ZDF die

Doku "Amerikas Wilder Westen". Das Resümee: Thema abgelutscht, doch was für ein wunderbar unspektakulärer leiser Film über amerikanische Mythen des 19. Jahrhunderts:

Büffel, Cowboys, Indianer, Mormonen und nicht zuletzt das historisch nachgespielte Zusammentreffen der beiden Eisenbahnlinien aus Ost und West. Ein Film von Eberhard Piltz; ein Synonym für Qualität.

Ach ja, und dann das erste "Sommergespräch". Ein Ritual mit voraushörbarem Effekt: Die erste Frage gebar im Interviewten den ersten (fast) Freud'schen Versprecher und das erste Ausweichen auf die gestellte Frage. Der Aus-Knopf rief nach festem Druck.