Die "Nachwehen" des Millenniumjahres 1999/2000 bekam der heimische Sekt- und Spirituosenkonzern Schlumberger im abgelaufenen Geschäftsjahr (per 31. März) zu spüren: Der konsolidierte Umsatz fiel um 5% auf 1,95 Mrd. Schilling.
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Dennoch habe man "Glück im Unglück", denn dies sei trotzdem der zweithöchste Umsatz in der Geschichte des Hauses, betonte Vorstandsvorsitzender Rudolf Kobatsch gestern in der Bilanzpressekonferenz. Der konsolidierte Jahresüberschuss betrug 40,95 (46,95) Mill. Schilling, das Gruppenergebnis lag bei 41,1 (47,3) Mill. Schilling. Der Hauptversammlung wird eine Dividende von 8% (12%) vorgeschlagen. Die Gruppe beschäftigte innerhalb des Vollkonsolidierungskreises 312 (318) Mitarbeiter.
Den Grund für den Rückgang des Sektumsatzes sieht Kobatsch in falschen Konsumentenerwartungen für den Jahrtausendwechsel: Handel und Gastronomie hätten große Mengen auf Lager gelegt, der Konsument habe aber nicht gekauft. Der gesamte österreichische Sektmarkt schrumpfte 2000 wertmäßig um 7,7%. Auch für heuer erwartet Kobatsch kaum Wachstumsraten.
Sorgen bereite ihm das Frankreich-Engagement, sagte Kobatsch. Sollten die Ziele weiterhin nachhaltig verfehlt werden, werde Schlumberger die Beteiligung abgeben und sich aus diesem Markt zurückziehen. Die Zielerreichung werde quartalsmäßig überprüft. Freude würden ihm dagegen die Beteiligungen in Deutschland und Ungarn bereiten.
Für Kobatsch war es die letzte Bilanzpressekonferenz als Vorstandsvorsitzender: Er wechselt im September in den Aufsichtsrat, sein Nachfolger wird Josef Karner.