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Wer von den Namen Martin Ermacora und Moritz Pristauz noch nichts gehört hat, sollte sie sich merken. Der 25-jährige Tiroler und der 23-jährige Steirer gelten in der rot-weiß-roten Beachvolleyballszene schon länger als hoffnungsvolle Talente, mit dem dritten Platz bei der EM haben sie nun den Durchbruch geschafft - und flugs werden sie mancherorten im (erweiterten) Kreis heimischer Olympia-Medaillenkandidaten genannt. Wo die jüngere Vergangenheit glanzlos war, geht sowas ganz schnell.
Noch schneller sind aufsteigende Sterne aber auch verglüht, wenn die Erwartungen zu groß wurden, die Form am Tag X nicht optimal ist, zu etwaigem Pech mangelndes Glück hinzukommt oder die Rahmenbedingungen nicht passen. Der Verband tut also gut daran, sich nicht auf den Lorbeeren auszuruhen. Man müsse nun "die Weichen für die Zukunft stellen", sagt ÖVV-Chef Gernot Leitner. Medaillen kann man freilich nicht planen, wohl aber die Basis dafür schaffen.
Doch hier sind die Verbände letztlich auch von (gesellschafts-)politischen Gegebenheiten abhängig. Deswegen fordert der organisierte Sport aktuell die handelnden Parteien auf, noch vor dem Intensivwahlkampf eine Stellungnahme zu zehn Fragen abzugeben - von der Förderung von Bewegung im Kindergarten und in der Schule bis hin zu finanziellen und rechtlichen Aspekten. Manche mögen ob des Katalogs aufschrecken. Doch leise war der Sport eigentlich eh lange genug. Umso lauter sind Politiker jedweder Couleur stets dann, wenn sie sich nicht im olympischen Medaillenglanz sonnen können, von "Olympia-Touristen" et cetera gesprochen wird.
Ermacora/Pristauz ist zu wünschen, dass ihnen das erspart bleibt - und vielen Jüngeren, dass die Rahmenbedingungen von vornherein verbessert werden.
Forderungen der Bundessportorganisation an die wahlwerbenden Parteien