Studie: Wohnungsbedarf steigt in nächsten Jahren | stärker als erwartet. | Wien. Jeder, der sich auf Wohnungssuche befindet, kennt das Problem: Leistbare Wohnungen sind rar. Dies untermauert auch eine Studie der Sozialpartner (Steinindustrie und Gewerkschaften). Demnach fällt der Wohnbaubedarf in Österreich weit höher aus als von der Statistik Austria aus dem Jahr 2003 vorausgesagt wurde. 2010 werden um 140.000 Menschen mehr in Österreich leben, als angenommen. Bis 2050 steigert sich der Zuwachs gar auf 820.000.
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"Dies hat natürlich massive Auswirkungen auf den Wohnbau", betont Erhard Schaschl, Obmann des Fachverbandes Stein- und keramische Industrie. Er plädiert dafür, dass das Wohnen auch für das untere Einkommensdrittel wieder leistbar sein muss. "Die Armut in Österreich nimmt zu und es wird für immer mehr Menschen ein Problem Grundbedürfnisse wie Wohnen selbst zu finanzieren", resümiert GPA-Chef Wolfgang Katzian.
Die Tendenz zum steigenden Bedarf an Wohnbeihilfe halten er und sein Kollege Fachverbands-Geschäftsführer Carl Hennrich für falsch. Denn dieses Geld würde vorwiegend den Wohnungsvermietern nützen. Vielmehr sei es wichtig, ausreichend viele geförderte Wohneinheiten auf den Markt zu bringen, um die Preise zu stabilisieren. "Wir müssen damit den seit Jahren wiederkehrenden Schweinezyklus entgegensteuern," fordert Schaschl. Nur bei einem attraktiven Angebot würden alle Suchenden profitieren, ist er überzeugt.
Pro Jahr 54.000 neue Wohneinheiten benötigt
Seit 10 Jahren würden nur 46.000 neue Wohneinheiten pro Jahr gebaut, doch benötigt würden 54.000 - das wäre um 16 Prozent mehr -, sind sich Industrie und Gewerkschaft einig. Der Vorschlag der Sozialpartner: Die seit 10 Jahren nicht mehr erhöhte Wohnbauförderung müsste von 1,78 auf mindestens 2 Mrd. Euro angehoben werden. Weiters fordern sie steuerliche Anreize, um die thermische Sanierung für Private attraktiv zu machen. Dies wäre auch ein wichtiger Beitrag zur Reduktion klimaschädlicher Treibhausgase, erklärt Hennrich.