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Jahrelang war man es in Österreich gewohnt, mit einem "Loch" in der Leistungsbilanz zu leben. Das Blatt könnte sich nun aber wenden. 2002 gab es erstmals seit 1990 wieder einen - wenn auch moderaten - Überschuss, und da sich das wirtschaftliche Umfeld nicht gravierend ändern wird, ist es auch nicht unwahrscheinlich, dass die Leistungsbilanz einige Jahre mit einem positiven Saldo schließt.
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1,6 Mrd. Euro betrug der Überschuss im vergangenen Jahr. Das entsprach 0,7% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und lag damit innerhalb der Bandbreite von +/-1% des BIP, die von der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) traditionell als "ausgeglichen" angesehen wird. Wie Peter Zöllner, Mitglied des OeNB-Direktoriums, am Montag vor Journalisten analysierte, sei der Umschwung in Österreich im Gleichklang mit dem Euro-Raum erfolgt, der 2002 ebenfalls eine positive Leistungsbilanz erzielte. Die USA hingegen hätten ein wachsendes Defizit und bräuchten derzeit täglich rund 2 Mrd. Euro pro Arbeitstag, um es zu finanzieren.
Als Hauptgründe für die Verbesserung der österreichischen Leistungsbilanz gelten die Exporterfolge der heimischen Unternehmen bei gleichzeitig rückläufigen Importen und die Verringerung des Defizits in der Einkommensbilanz.
Erstmals seit 10 Jahren war Österreich 2002 auch wieder Kapitalexporteur: 5,7 Mrd. Euro wurden netto im Ausland veranlagt.
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