Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), rief am Dienstag im Rahmen des Hotelierkongresses zu mehr Optimismus im Zuge der EU-Erweiterung auf.
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Der zunehmenden Konkurrenz müsse die Tourismusbranche verstärkt Qualität entgegensetzen, so Leitl. Damit liegt der WKÖ-Chef ganz auf der Linie der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV): "Den Peiskampf haben wir längst verloren, nun geht es darum den Qualitätskampf nicht zu verlieren", meinte auch ÖHV-Präsident Sepp Schellhorn.
Auf weniger Übereinstimmung mit den Forderungen der ÖHV ließen jedoch einige andere Punkte in der Rede Leitls schließen: So sieht er die 7-jährige Übergangsfrist - beim Zugang von Arbeitskräften aus den neuen EU-Mitgliedsländern zum österreichischen Arbeitsmarkt - als "wichtigen psychologischen Faktor". Die ÖHV fordert hingegen eine Verkürzung dieser Fristen auf 2 Jahre. Auch der Obmann der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der WKÖ, Johann Schenner, sprach sich kürzlich für eine Verkürzung der Frist für Tourismus-Arbeitskräfte aus.
Unterschiedliche Ansichten gibt es auch über die Notwendigkeit eines Tourismus-Staatssekretariats: Die ÖHV fordert neben der Einrichtung eines tourismus- und freizeitpolitischen Ausschusses im Parlament die Beibehaltung des Staatssekretariats für Tourismus und Freizeitwirtschaft. Laut Leitl sollte der Tourismus "Chefsache" sein. Er gab zu verstehen, dass der Tourismus beim Wirtschaftsminister wohl am besten aufgehoben sei.
Erneut scheiden sich die Geister am "heiligen" Sonntag, der laut Leitl ein "Tag der Besinnung" bleiben sollte. Die ÖHV fordert eine generelle Erweiterung der Ladenöffnungzeiten zwischen Montag 00:00 und Sonntag 16 Uhr. Vorallem in Wien fürchtet die ÖHV einen Kaufkraftabfluss, da die Geschäfte z.B. in Bratislava am Sonntag offen haben.