Die Wirtschaft will nach der Steuerreform eine weitere Senkung der Lohnnebenkosten um 600 Mill. Euro.
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Mit der Steuerreform ist Wirtschaftskammer- und Wirtschaftsbundpräsident Christoph Leitl zufrieden, auch wenn er über konkrete Zahlen noch keine Auskunft geben kann. Doch das reicht nicht. Jetzt verlangt er die zweite Etappe der Lohnnebenkostensenkung, die der Wirtschaft 600 Mill. Euro bringen soll.
Sein Vorschlag: Für Beschäftigte, die älter als 50 Jahre sind, sollten die Unternehmen weniger Arbeitslosen- und Unfallversicherung sowie Insolvenzentgelt zahlen. In Summe soll eine Senkung der Dienstgeberbeiträge um 5% erfolgen. Das Gehalt bliebe unangetastet, beruhigt Leitl, der sich von einem solchen Schritt erhofft, dass Ältere leichter einen Arbeitsplatz finden. Die erste Kürzung der Arbeitgeberbeiträge seit Anfang dieses Jahres bringt den Wirtschaftstreibenden 500 Mill. Euro.
Dass ein solcher Schritt angesichts des leeren Arbeitslosenversicherungstopfes nicht allzu rasch erfolgen kann, ist Leitl klar. Er plädiert dafür, auf ein Wirtschaftswachstum von 2,5% zu warten, das von den WK-Experten für 2005 vorausgesagt wird.
2.000 Euro Lehrlingsprämie
Leitl schlägt weiters vor, dass Betriebe, die es schwer haben Lehrlinge zu finden die doppelte Lehrlingsprämie von 2.000 Euro erhalten. Solche "Mangelberufe" gebe es etwa in Gesundheits- und Sozialbereich, in der EDV sowie im Tourismus. Auch müssten eine Kampagne Jugendliche darauf hinweisen, in welchen Branchen eine Nachfrage nach Lehrlingen besteht.