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In "Ö1 bis zwei" am Dienstag präsentierte Wilhelm Sinkovicz "Fanfaren und Militärsignale aller Art . . ."; und erinnerte mich gleich mit dem ersten Trompetenstoß, jenem in der "Leonoren-Ouvertüre Nr. 3" von Beethoven, an eine beinahe vergessene Platte in meinem Regal.
Gekauft wurde sie irgendwann in der ersten Hälfte der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, darauf finden sich Mitschnitte aus den drei "Hoffnung Music Festival Concerts" - geniale musikalische Späße, aufgeführt in der Royal Festival Hall zu London vor Publikum in Smoking und langem Abendkleid in den Jahren 1956, 1958 und 1961. Und da ist u. a. auch die "Leonoren-Ouvertüre Nr. 4" zu hören, ein recht erfrischendes Beethoven-vre, mit einer überraschenden Version des bekannten Trompeten-Signals: Der klingt nämlich so, als wären die Trompeter in einer langen Spielpause auf einen Sprung in die Kantine gegangen und kämen etwas zu spät, nacheinander und ein wenig außer Atem, zu ihrem Einsatz. Dann blasen sie beherzt los; ein bisschen unkoordiniert und auch "gschert". Der klangliche Eindruck ist der einer Kolonne von Feuerwehrautos, die knapp hintereinander mit Tatü-tata am Einsatzort ankommen.
Hinter all dem großartigen musikalischen Schabernack steckte der viel zu früh verstorbene Zeichner und Karikaturist, Musiker und Tuba-Spieler Gerard Hoffnung. Seine liebevollen Musik-Karikaturen sind ebenso zu empfehlen wie die CD mit den drei Konzerten; letztere durchaus dem ORF für eine Sendereihe!