Gestern wurde weltweit der Internationale Frauentag begangen. Dem Anlass wurden auch die Vereinten Nationen in Wien mit einem Symposium gerecht.
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Margaret Anstee, die eigens für die Grundsatzrede nach Wien geholt wurde, sieht dabei auch innerhalb der UNO großen Handlungsbedarf in Sachen Gleichberechtigung. "Vor allem in den mittleren und oberen Managementetagen gibt es viele Schwierigkeiten". Dort seien Männer immer noch deutlich überrepräsentiert, erklärte sie in einem Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Laut Statistik waren bis Ende 2003 in den Teilorganisationen tatsächlich nur 36,4 der Führungsposten, also knapp über ein Drittel, mit Frauen besetzt. Im UN-Sekretariat war der Anteil jener Frauen, die als Expertinnen oder höhere Beamte tätig sind, Ende 2004 mit 37,4 Prozent kaum höher. Eine nahezu ausgeglichene Genderbalanz und damit die UNO-Zielvorgaben erreichten nur die Organisationen - UNITAR und UNFPA; Die UNICEF kommt immerhin noch auf einen Anteil von 45,5%. Eine Männerdomäne ist hingegen nach wie vor die IAEO; dort besteht der Mitarbeiterstab zu 80,4 Prozent aus Männern. Anstees Rat an die Frauen: Im Beruf offensiver auftreten und besser sein als die Männer. Ihr selbst gelang es mit dieser Devise in den 39 Jahren ihrer UNO-Tätigkeit, eine beachtliche Karriere zu machen: 1978 wurde sie zur ersten weiblichen Sonderbeauftragten des UN-Generalsekretariats, 1992 übernahm sie in Angola als erste Frau eine UNO-Friedensmission. In ihrem jüngsten, auf Englisch erschienenen Buch "Never Learn to Type" ("Lernen Sie niemals, Maschine zu schreiben") schreibt sie ihre Erfahrungen humorvoll nieder.